„Meine größte Herausforderung und mein wirklich größtes Ziel ist es, alle Fraktionen an einen Tisch zu bringen“, sagt der neue Bürgermeister Gmundens, Mag. Stefan Krapf. Tatsächlich, das hat er schon geschafft, immerhin finden sich gestern alle Parteien im Gemeinderat zusammen, aber das gesamte Vertrauen der Stadtpolitiker erhält der Bürgermeister nicht.
Die SPÖ stimmt gegen Krapf. SPÖ Vizebürgermeister Dickinger betont jedoch sein gutes Gesprächsverhältnis zum bisherigen Sportstadtrat. Er lege Wert darauf, dass die ausgestreckte Hand zur Zusammenarbeit seitens der ÖVP ernsthaft ergriffen werde. Dickinger will jedoch trotzdem nächstes Jahr selbst den Bürgermeisteranspruch stellen.
Die Grünen stimmten für Krapf. Otto Kienesberger erwarte sich vom neuen Bürgermeister Kampfgeist, Ausdauer und Fairplay. Man wünsche dem neuen Bürgermeister alles Gute für die künftige Arbeit und erhoffe sich eine gute Zusammenarbeit.
Die FPÖ enthielt sich ihrer Stimme.
Johanna Bors, Beate Enzmann und Karl Kammerhofer forderten vor der Wahl persönliche Worte des 1972 geborenen HAK-Lehrers als Entscheidungshilfe für die Wahl. Durch die gutgefüllten Zuschauerränge raunte es in den hinteren Reihen “das ist ja lächerlich“. Bevor Krapf schließlich in kurzen Sätzen seinen Willen zur Zusammenarbeit ausdrückte, meinte Vizebürgermeister Gottfried Schrabacher das Krapf das nicht notwendig habe, vor der Wahl Stellung zu beziehen. .
Dies verstärkt die Meinung vieler Kritiker Krapfs, er sei nur eine Marionette der altgedienten ÖVPler. Der neue Bürgermeister beruhigt: „Ich bin ein eigenständiger Mensch mit eigenständigen Meinungen.“
Stefan Krapf weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine Schonzeit brauche und sofort loslegen wolle. Am 10. Dezember wird sich weisen, ob tatsächlich ein frischer Wind in Gmunden weht, denn dann findet ein runder Tisch zum Dauerthema Lacus Felix statt.