Am Mittwoch, 29. April 2015, fand um 18.00 Uhr die Kranzniederlegung des Maut-hausen Komitees beim Gedenkstein in Pettighofen statt. Die Vertreterin des Mauthausen Komitees, Margret Lehner-Wessely, präsentierte in ihrer Ansprache Fakten rund um die Entstehung des Außenlagers in Pettighofen. Es war mit 565 weiblichen Gefangenen das größte Frauenlager in Österreich.
Beim anschließenden Festakt im Kulturzentrum Lenzing las der österreichische Schriftsteller, Ludwig Laher, aus seinem Buch „Bitter“. Er beschreibt darin das Leben eines österreichischen Nazis, der es bis in höchste Gestapo-Ränge schaffte und dabei für unzählige Tote in und außerhalb von Österreich verantwortlich war. Den musikalischen Beitrag lieferte das Vokal- und Instrumentalensemble MIRA.
Der heuer zum sechsten Mal verliehene Le-Caër-Preis des Mauthausen Komitees ging an die Gruppe der Jungen Grünen, Region Attnang. Der Obmann des Mauthausen Komitees Vöcklabruck, Frederik Schmidsberger, würdigte in seiner Ansprache das Engagement der jungen Menschen. Sie haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder für die Rechte von Minderheiten eingesetzt. Als Beispiel nannte Schmidsberger in seiner Rede das Eintreten gegen ein Bettelverbot sowie das Engagement für einen Rastplatz für Roma und Sinti im Bezirk Vöcklabruck. „Es braucht zu jeder Zeit Menschen, die sich für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzen, auch wenn dies nicht von allen gern gesehen wird“, so Schmidsberger.
Fehlt diese Bereitschaft, können sich die Ereignisse von damals wiederholen. Die Jungen Grünen bedankten sich für die Auszeichnung und erklärten, dass dies für sie ein zusätzlicher Ansporn sei, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Menschlichkeit und Toleranz aufzutreten.