In der Sitzung der Oberösterreichischen Landesregierung vom 8. Juni 2015 wurde die Trasse für die Umfahrung Pichlwang beschlossen.
Umfahrung Pichlwang ist wichtige Verbindung zwischen Vöcklabruck und A1
Die B 151 Atterseestraße stellt eine sehr wichtige Verkehrsverbindung zur A1 West Autobahn (Anschlussstelle Seewalchen) bzw. von der Autobahn in Richtung Bezirkshauptstadt Vöcklabruck dar. Zwischen der bereits errichteten Umfahrung Lenzing und dem Knotenpunkt mit der B1 Wiener Straße ist die B 151 2‑streifig ausgebaut und verläuft durch die Ortschaft Pichlwang. (Grafik: Land OÖ)
Rund 1,4 km lange Umfahrung bringt 73 % Entlastung
Ziel des Projektes ist es, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Verkehrsmenge, eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Raum Vöcklabruck und der A1 Westautobahn bzw. dem Seengebiet herzustellen. Die Errichtung einer Umfahrung bewirkt zudem eine deutliche verkehrliche Entlastung der bestehenden B 151, Atterseestraße und auch der L 538, Pichlwanger Straße. Es wird durch die Ausschaltung verkehrssicherheitstechnisch problematischer und sehr ungünstiger Anlagenverhältnisse (sehr nahe Bebauung, enger Straßenraum), verursacht durch die vielen bestehenden Straßenanbindungen und Grundstückszufahrten, die Verkehrssicherheit enorm gesteigert. Durch die Umfahrung können ca. 73 % des Verkehrs auf die neue Umfahrungsstraße verlagert werden. Die bestehende B 151, die dann Gemeindestraße wird, dient dann nur mehr lokalen Erschließungserfordernissen.
Das aktuelle Projekt sieht eine Umfahrungsstraße vor, welche auf Höhe des teilplanfreien Anschlusses B1/L 538 beginnt, entlang der Bahnstrecke in Richtung Süden verläuft, diese in einem schleifenden Schnitt unterquert und ca. bei km 2,45 der derzeitigen B 151 südlich von Pichlwang in den Bestand mündet. Zusätzlich soll der Kreisverkehr B1/B 151 ausgebaut sowie die B1 zwischen diesem und dem teilplanfreien Knoten B1/L 538 auf vier Fahrstreifen erweitert werden.
Stellungnahme einer Anreinerin
Alexandra Breit von der Bürgerinitiative gegen die Umfahrung Pichlwang, ist selbst direkte Anwohnerin der Umfahrung. Sie schickte salzi eine Stellungnahme:
“Bei der Planung der Trasse vor Jahrzehnten (sie wurde wie wir in Erfahrung gebracht haben, bereits mit gemeinsam mit dem Bau der Ùmfahrung Timelkam ins Auge gefasst, aber anschließend wieder verworfen) war als kleines Beispiel unser Wohnhaus, in dem sich 27 Parteien befinden, noch eine Firma: die Bambino Schuhfabrik. Im Zuge der Neuauflage wurde mir seitens Hr. Ing. Buchmaier (Abt. Straßenbau Land OÖ) mitgeteilt, dass er nicht wusste, dass diese ehemalige Gewerbeimmobilie in Wohnungen umgebaut wurden. Dieses Detail wurde außer Acht gelassen.
Wir haben außerdem noch erhoben, dass durch den Bau der Umfahrung eine wesentlich höhere Zahl an Anwohnern belastet wird als dadurch entlastet wird.
Die Aussage des Landes OÖ, dass man den Ortskern von Pichlwang ausbauen möchte, kann ich nicht nachvollziehen, da der einzige Bereich dem man den Titel Ortszentrum geben könnte, die beiden Geschäfte sind. Sowohl die Trafik als auch die Bäckerei leben von der Laufkundschaft, die danach nur noch stark eingeschränkt vorhanden ist.
Ein weiteres wichtiges Detail ist, dass die Verkehrszählung, auf die sich die Studie des Landes OÖ bezieht, zu dem Zeitpunkt stattgefunden hat, als die neue Tencel-Anlage der Lenzing AG gebaut wurde. Naturgemäß hat dies zu dieser Zeit zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen geführt. Uns wurde allerdings auch bestätigt, dass die Lenzing AG verstärkt auf Güterzüge setzt um die Straßen zusätzlich zu entlasten.
Darüber hinaus kann der Bau, wie auch Sie schon in Ihrem Artikel erwähnt haben, als Teilprojekt des Straßenbaus gesehen werden. Was notgedrungen die Frage nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung aufwirft, deren Notwendigkeit allerdings von den Planern des Lande OÖ bestritten wird.
Der wesentlich günstigere Bestandsausbau der B151 wurde zu keiner Zeit näher untersucht, immerhin geht es hier um 50 Mio€ unseres Steuergelds.”