Um den Aufstieg zu Seethalerhütte (2741 m) abzukürzen verließ eine 15-jährige Schülerin aus Bayern den markierten Weg über den Hallstätter Gletscher und stürzte durch die Schneedecke in eine schmale Gletscherspalte. Zwei zufällig anwesende Bergretter aus Hallstatt leiteten die Bergung ein.
Die Schülerin war im Zuge eines Ausflugs eines Sportvereins am Dachsteingletscher unterwegs. Am späteren Nachmittag wollte die Gruppe noch zur Seethalerhütte aufsteigen. Das Mädchen kürzte den Weg ab, verließ die markierte Route und stürzte rund 200 m vor der Hütte durch eine dünne Schneedecke 7–8 Meter in eine schmale Gletscherspalte. Die nach unten schmäler werdende Spalte bremste den Sturz, zwängte aber die junge Sportlerin im Eis ein.
Zwei Bergretter aus Hallstatt, Michael Gruber und Eder Dieter, die privat eine Tour in der Dachsteinsüdwand geklettert waren, eilten gemeinsam mit dem Wirt der Seethalerhütte zum Unfallort. Dort ließ sich Michael Gruber, der auch Polizeibergführer ist, in die sehr enge Spalte abseilen. Nur mit viel Mühe gelang es ihm, das immer tiefer rutschende und verängstigte Mädchen zu sichern. Helfer an der Oberfläche zogen dann beide aus der Spalte. Durch das rasche Eingreifen der Retter dürfte das Mädchen mit nur leichten Verletzungen und einer Unterkühlung davon kommen. Sie wurde zur Untersuchung und Behandlung mit dem Rettungshubschrauber in die Kinderklinik Salzburg geflogen.
Fotos: BRD Hallstatt / www.bergrettung-hallstatt.at