Vorläufige Abschätzungen der diesjährigen Massenbilanz am Dachstein Gletscher deutet auf die negativste Massenbilanz seit Forschungsbeginn hin
Klimawandel und Hitze bringen unsere Gletscher zum Schmelzen. Eine Vorschau auf die zu erwartende Massenbilanz für den Hallstätter Gletscher deutet auf die extremsten Verluste am Gletscher seit Beginn des Forschungsprogrammes hin. Waren es im Rekordjahr 2011 noch knapp über zwei Meter Dickenverlust, so dürfte dies heuer bis Ende der Messperiode auf bis zu drei Meter ansteigen.
Gletscher sind empfindliche Indikatoren für Klimaänderungen. In OÖ werden deshalb seit 2006 Massenbilanzmessungen am Hallstätter Gletscher zur Untersuchung des direkten Zusammenhanges zwischen Gletschern und dem Klima durchgeführt – Land OÖ und Energie AG finanzieren die Forschung des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW in Zusammenarbeit mit Blue Sky Wetteranalysen.
Entwicklung der Massenbilanz seit Aufzeichnungsbeginn
2007 zeigte eine leicht negative Bilanz mit einem mittleren Eisdickenverlust von 42 cm. Die Massenbilanz 2008 ergab einen mittleren Höhenverlust des Hallstätter Gletscher von 78 cm (Helfricht, 2009). 2008/09 reduzierte sich die Eisdicke gemittelt über die Gesamtfläche um 103 cm, also rund einen Meter. Im hydrologischen Jahr 2009/10 ergab die Berechnung des Massenhaushalts einen mittleren Verlust von 70 cm Wasseräquivalent über die Gesamtfläche, was einem Gesamtverlust von rund 2 Millionen m3 Wasser entspricht.
Das Jahr 2010/11 war mit −201 cm das negativste seit Beginn der Messungen. Der mittlere Höhenverlust im Jahr 2011/12 betrug 123 cm was einem Gesamtverlust von ca. 3,7 Millionen m3 Wasser entspricht. Das Haushaltsjahr 2012/13 war mit einem Höhenverlust von 35 cm Wasseräquivalent das Jahr mit den bis dato geringsten Verlusten seit Messbeginn, wobei die ergiebigen Schneefälle im Mai und Juni für die Bilanz ausschlaggebend waren. In der Saison 2013/14 waren die Verluste mit 27 cm Wasseräquivalent nochmals geringer als im Vorjahr.
Foto: Reingruber
der mensch weiss alles,kann es beweisen,kann darüber Konferenzen abhalten,
doch dagegen wirksam vorgehen ist die Menschheit zu dumm.