In Hallstatt läuft seit den frühen Morgenstunden ein dramatischer Höhlenrettungseinsatz in der Hirlatzhöhle. Laut ersten Informationen erlitt ein deutscher Höhlenforscher einen internen Notfall, brach zusammen und verstarb. Bergrettung und Alpinpolizei stehen derzeit im Einsatz. Die Bergungsaktion hat in den frühen Morgenstunden begonnen. Die Einsatzkräfte rechnen damit dass die Bergung des Höhlenforschers vermutlich gegen Mitternacht abgeschlossen werden kann. Der Höhlenforscher war seit Freitag in Begleitung einer internationalen fünfköpfigen Forschungsgruppe unterwegs.
Mittlerweile ist eine Ärztin mit drei Bergrettern bis zur Unglücksstelle vorgedrungen. Laut ihr ist der Mann wahrscheinlich schon in den frühen Morgenstunden gestorben. Man habe noch versucht ihn wieder zu reanimieren, allerdings hätte es gegen Mittag schon Anzeichen der Leichenstarre gegeben. Sekundentod sei vermutlich die Todesursache, der Mann hätte das Bewusstsein verloren und sei danach nicht mehr zu sich gekommen.
Fotos: laumat.at / Matthias Lauber
Die Bergung gestaltet sich kompliziert
Der Höhleneingang befindet sich rund zweieinhalb Stunden entfernt. Die Hirlatzhöhle an der Nordflanke des Hirlatz im Dachsteingebirge bei Hallstatt ist mit über 100 km erforschter Länge und 1.000 m Tiefe die derzeit drittlängste bekannte Höhle Österreichs. Die Hilfskräfte wollen den Leichnam mit einer Seilwinde bergen. Dazu müssen die Bergretter Verankerungen in der Höhle fixieren und selbst eine art Seilbahn errichten. Zusätzlich müssen sie eine Halle der Höhle überwinden und sich über einen Schacht abseilen.
Die Höhle verfügt über fünf Eingänge. Drei davon sind nur für Taucher benutzbar, ein weiterer liegt in einer steilen Felswand. Aufgrund dieser Umstände bleibt für die effiziente Erforschung faktisch nur ein nutzbarer Eingang, was für Befahrungen, vor allem in tagfernen Bereichen, aufwändige Expeditionen von mehreren Tagen nach sich zieht.