Das Kammerorchester Kremerata Baltica begeisterte am Valentinstag das Publikum im ausverkauften Saal des Toscana Congress in Gmunden. Die jungen Streicher aus Litauen, Lettland, Estland, Russland, Moldawien und der Ukraine konzertierten ausgeglichen, balanciert und mit perfekten Einsätzen das gesamte Programm ohne Dirigent. Eine erstaunliche Leistung.
Das Orchester eröffnete den Konzertabend mit Bilder aus Osten, 6 Impromptus, op. 66 von Robert Schumann in einer Fassung von Friedrich Hermann. Weltstar Gidon Kremmer, Gründer und Mentor des Orchesters, setze den weichen Ton seiner Amati-Geige mit filigranen Melodien in Mendelssohns Konzert für Violine und Streichorchester d‑moll meisterhaft in Szene.
Die junge und vielversprechende russische Pianistin Yulianna Avdeeva sorgte im zweiten Teil des Konzerts für Furore. Das Klavierquintett f‑moll, op.18 des wenig bekannten Komponisten polnischer Herkunft Mieczyslaw Weinberg (1919–1996) in einer Fassung für Klavier, Streicher und Timpani von Andrei Pushkarev, brachte Schärfe, Reife und philosophische Tiefe am Abend. Vom musikalischen Potenzial und Maßstab der Ausdrucksmittel her, erwies sich das Werk viel mehr als eine Sinfonie für Klavier, Streicher und Timpani, denn als eine musikalische Kleinform.
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