Passio: Musikalische Mediation zur Fastenzeit
Es stand die Mutter schmerzerfüllt … So beginnt das mittelalterliche Reimgebet »Stabat mater«, das Maria in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Sohn besingt und als gesungene Sequenz in der Liturgie Verwendung fand. Im Jahr 1521 wurde es sogar in das Missale Romanum, das amtliche Messbuch für den römischen Ritus, aufgenommen, jedoch – wie fast alle Sequenzen – durch das Konzil von Trient nur wenige Jahrzehnte später wieder aus dem Gottesdienst verbannt. Erst 1727 – bei der Einführung des Festes »Septem Dolorum Beatae Mariae Virginae«, das am 15. September gefeiert wird – erfolgte die Wiederaufnahme in die katholische Liturgie.
Im Rahmen der Passionsmusiken der Kantorei Mondsee musizieren mit Aleksandra Zamojska (Sopran) und Armin Gramer (Countertenor) unter der Leitung von Gottfried Holzer-Graf drei europaweite Alte-Musik-Spezialisten das „Stabat mater“ von Alessandro Scarlatti am 20.3. um 18h in der Basilika Mondsee. Karten 10,- Euro im Vorverkauf beim Klostershop oder in der Trafik Schwaighofer oder an der Abendkassa (12,- Euro)
Stefano Bernardi: Responsorien zu den Kartagen
In Salzburg hat man lange danach gesucht, und die Noten nicht gefunden. Dabei lagen sie nicht weit weg in Mondsee, in einer Museumsvitrine: die Antwortgesänge für die Trauermetten der Karwoche, komponiert von jenem Meister, der einst in Salzburg für die Musik zur Domweihe 1628 verantwortlich war: Stefano Bernardi.
Dieser musikalische Schatz wird seither Jahr für Jahr exklusiv in Mondsee an den Kartagen durch das Vokalensemble St. Michael unter der Leitung von Gottfried Holzer-Graf aufgeführt. Auch heuer haben Sie wieder Gelegenheit, am Karsamstag im Zuge der Liturgie die kostbare Musik Bernardis zu erleben. Die Trauermette in der Basilika Mondsee beginnt am 26. März um 9h.