Winzig: „Betriebe brauchen Arbeitskräfte – bei vielen Arbeitslosen fehlt die Motivation“
Für die Wirtschaftskammer (WKO) gehört die Unterstützung der Betriebe bei der Suche nach Mitarbeitern – in Zusammenarbeit mit dem AMS — derzeit zu den wichtigsten Herausforderungen. „Da ist es nur konsequent und richtig, wenn uns oder dem AMS die Betriebe jene Arbeitslosen melden, die offensichtlich kein Interesse an einem Job haben oder sich nur den berüchtigten Stempel abholen“, sagt dazu Bezirksstellenobfrau NAbg. Dr. Angelika Winzig. Und dass die Betriebe quasi selbst schuld seien, weil sie zu wenig bezahlen, sei ein Märchen, denn die Unternehmer zahlen mindestens den Kollektivvertragslohn, oft sogar freiwillig mehr, um geeignete Arbeitskräfte zu bekommen.
Frankenburger Betrieb sucht Mitarbeiter
Zwei konkrete Beispiele aus dem Bezirk aus den vergangenen Wochen verdeutlichen die prekäre Situation. Einmal suchte ein Betrieb aus Frankenburg mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen 40-Stunden Job. 13 Personen wurden vom AMS an den Betrieb vermittelt und sollten sich vorstellen. Zehn von ihnen sind nie aufgetaucht, zwei haben abgelehnt bzw. „kein Interesse“ bekanntgegeben, und eine Mitarbeiterin hat den Job dann angenommen, allerdings nur in Teilzeit. „Der Bedarf für weitere Arbeitskräfte ist weiterhin gegeben!“, meldete der Betrieb ans AMS.
Weyregger Wirt sucht Küchengehilfin
Zweites Beispiel: Ein Gasthaus in Weyregg ist auf der Suche nach einer Küchengehilfin. 17 arbeitslose Personen schickt das AMS los – vier von ihnen haben eine andere Stelle gefunden, sieben geben deutlich als Rückmeldung „kein Interesse, keine Motivation“. Sechs von ihnen sind nie aufgetaucht und haben sich in Weyregg nicht beworben. Das Gasthaus sucht immer noch eine Küchenkraft, Entlohnung mindestens 1.420 Euro.
„Wenn wir einerseits eine so große Zahl an Arbeitslosen haben, andererseits manche von ihnen es nicht einmal der Mühe wert finden, sich vorzustellen oder die Stelle anzuschauen, dann müssen wir im Sinne unserer Unternehmerinnen und Unternehmer etwas tun“, sagt WKO-Obfrau Dr. Winzig. Es gehe keinesfalls darum, alle Arbeitssuchenden in einen Topf zu werfen und als arbeitsscheu hinzustellen. Es gehe vielmehr darum, für jene Arbeitsunwilligen, die viele Betriebe verzweifeln lassen, klare Konsequenzen zu schaffen. „Daher wird auch die Bezirksstelle Vöcklabruck der Wirtschaftskammer alle Dienstgeberbetriebe im Bezirk in einem Brief auffordern, diese Personen zu melden“, erklärt Josef Renner, Bezirksstellenleiter der WKO.
Gebe Frau Dr.Winzig vollkommen recht! Alle arbeitslose so schlecht zu machen!
Die Gastronomie hat sehr schwierige Arbeitszeiten, geteilt, ein paar Stunden vormittag, dann Pause bis 16h…,dann wieder Dienst bis 22 oder 23h!
Wer kein Auto hat, uninterressant, Zimmer wie frueher gibt es auch nicht mehr, besonders bei Feiertagsdienst kein Zug oder Bus!!
Man muss dieser Sache auf die Gruende gehen, warum ist das so, liebe Wirtschaftskammer!!
Der Kollektivlohn ist leider nicht mehr zeitgemäß.
Mit dem Geld eine Familie zu ernähren ist fast unmöglich. Besonders wenn man studierende Kinder hat. Dem Unternehmer triftt da die geringste Schuld. Der hat ja Abgaben zu leisten dass einem schlecht wird.
Muss Dir rechtgeben, der Kollektivvertrag ist ein Hungerlohn in dieser heutigen sehr teuren Zeit!
Aber jeder Arbeitgeber kann das selber entscheiden, ob er nach der Probezeit den Arbeitnehmer mehr zahlt!
Mein Erbarmen haelt sich hier in GRENZEN!