Blasmusikreihe erfreut sich enormen Interesses
Blasmusik vom Feinsten gab es bei den heurigen — neunten — Schlosskonzerten zu hören. zwölf Musikvereine aus Oberösterreichs Landesvierteln, Salzburg und aus dem Flachgau musizierten im Rundhof des Schlosses (zweimal auch wetterbedingt im dafür akustisch und platzmäßig weniger geeigneten Wappensaal) und dokumentierten mit hörenswerten Programmen die Qualität der Orchester und damit auch die Effizienz der oö. Landesmusikschulen, die diese positive Entwicklung möglich machten. Auffallend bei der Orchesterbesetzung ist der große Anteil von Mädchen/Frauen, die teilweise mehr als ein Drittel der Musiker stellen — sehr oft auch an ersten Pultplätzen und als Solistinnen. Etliche Orchester hatten auch Vokalist(inn)en mit erstaunlichem Repertoire aus dem Operetten‑, Musical und Schlagergenre mitgebracht, was der Vielfalt sicher guttat. Das war auch beim Schlusskonzert mit der Eisenbahner-Stadtmusik Attnang-Puchheim der Fall, das Konsulent Franz Schindlauer dirigiert. Akustischer und optischer Höhepunkt war der Auftritt des “Elvis-Presley”-Doubles aus Timelkam, mit dem an den 40. Todestag des einstigen Jugendidols und Musikphänomens erinnert wurde und der mit kongenialer Orchesterbegleitung mit seiner sonoren Stimme die Zuhörer förmlich von den Sitzen riss. An sich schon eine bemerkenswerte Erweiterung der traditionellen Blasmusik zum rockigen Hitparadenflair.
Als vor neun Jahren Konsulent Franz Schindlauer — Kapellmeister, Multiinstrumentalist, Musikproduzent — der Kulturabteilung der Stadt Gmunden vorschlug, den Musikvereinen im passenden Rahmen des Schlosshofes eine Bühne zu geben und das kulturelle Angebot abseits der Festwochen zu erweitern, erntete er vorerst Skepsis. Der damalige Beginn war auch etwas mühsam — so saßen beim seinerzeitigen Eröffnungskonzert mehr Musiker am Podium als Zuhörer im Auditorium — aber Franz Schindlauer ließ sich dennoch von seiner Idee nicht abbringen und sein Konzept fand bald auch Befürworter in den Gremien, zumal das Interesse permanent wuchs.

In der abgelaufenen Saison waren die aufgestellten 300 Stühle jedes Mal fast vollständig besetzt. Die Schlosskonzerte sind zu einem attraktiven Angebot der Kulturstadt Gmunden geworden. Zu lösen bleibt freilich noch das Regenwetterproblem, weil die Zeltüberdachung nur selten zur Verfügung steht, eine Verlegung in den Wappensaal das akustische Hörerlebnis aber stark reduziert, zumal die Kapellen heute zumeist mehr als 50 Akteure zählen.
Konsulent Franz Schindlauer erfreute mit dem Hinweis, dass es auch im kommenden Jahr diese Konzertreihe wieder geben wird (mit renommierten Blasorchestern) und bedankte sich bei der Stadtgemeinde, beim Kulturamt, Tourismus und bei seiner Assistentin Anneliese Schmiedsberger bzw. den vielen freiwilligen Helfern für die mannigfache Unterstützung.
Fotos: Helmut Klein