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Traunsee-Tram und Citybus neu: (fast) alle Signale auf grün!

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Nach einer sehr lan­gen und auf­wän­di­gen Pla­nungs- und Ver­hand­lungs­pha­se konn­ten Bür­ger­meis­ter Mag. Ste­fan Krapf und Ver­kehrs­stadt­rat Wolf­gang Sage­der nun end­lich den Sack zuma­chen: der Betrieb des erneu­er­ten Gmund­ner City­bus­net­zes und der Traun­see-Tram ab 1. Sep­tem­ber sind aus­fi­nan­ziert und gesichert.

Seit der Ver­schmel­zung des dama­li­gen Ver­kehrs­ver­bun­des Gmun­den (VVG) mit dem Ober­ös­ter­rei­chi­schen Ver­kehrs­ver­bund (OÖVV) wur­den die Kos­ten für den City­bus­ver­kehr in der Traun­see­stadt zwi­schen Stadt und Land im Ver­hält­nis 51 % zu 49 % geteilt. Die­ser lang­jäh­ri­ge För­der­schlüs­sel war auch Basis für die Pla­nun­gen eines Teams um Ver­kehrs­stadt­rat Wolf­gang Sage­der zur Erneue­rung des Bus­net­zes in Zusam­men­hang mit der Inbe­trieb­nah­me der durch­ge­bun­de­nen Stra­ßen­bahn, der Traun­see­Tram. Die Lini­en- und Fahr­pla­nung waren im Wesent­li­chen fer­tig und soll­ten in der ers­ten Sit­zung des Gemein­de­ra­tes im Jahr 2018 vor­ge­stellt wer­den. Umso grö­ßer war der Schock, als zur Jah­res­wen­de 2017/18 das Land Ober­ös­ter­reich brief­lich mit­teil­te, künf­tig den City­bus­be­trieb in Gmun­den nur mehr mit 33 % zu finan­zie­ren, also rund ein Drit­tel des bis­he­ri­gen Auf­wands einzusparen.

Foto: Stadt­amt Gmunden

Wolf­gang Sage­der: „Das war eine wirk­li­che Herausforderung“
„Alles schon Vor­han­de­ne haben wir ein­stamp­fen und einen Plan B erar­bei­ten müs­sen. Das war eine wirk­li­che Her­aus­for­de­rung“, erzählt Sage­der, der vor allem dem dama­li­gen VP-Frak­ti­ons­ob­mann Sieg­fried John und dem Sach­be­ar­bei­ter Alo­is Burg­stal­ler Dank und Aner­ken­nung für ihre Unter­stüt­zung aus­spricht. „Wir waren kurz­fris­tig vor dem Aus für einen flä­chen­de­cken­den öffent­li­chen Ver­kehr in der gewohn­ten Qua­li­tät. Aber ich habe nicht vor genau 25 Jah­ren ein erfolg­rei­ches City­bus­sys­tem erfun­den und ein­ge­führt, um es jetzt kaputt zu machen“, schil­dert der Langzeit-Verkehrspolitiker.

Es war von Anfang an zwi­schen uns abge­stimmt, dass es bezo­gen auf Stadt­tei­le und Benut­zer kei­ne Ver­lie­rer geben darf“ zeigt sich auch Bür­ger­meis­ter Mag. Krapf zufrie­den, „das soll­te mit der neu­en Pla­nung garan­tiert sein.“ Eben­so wich­tig ist ihm, dass das öffent­li­che Ver­kehrs­sys­tem für die Stadt nach­hal­tig finan­zier­bar bleibt, weil es in den kom­men­den Jah­ren im Sin­ne öko­lo­gisch sinn­vol­ler inner­städ­ti­scher Mobi­li­tät noch mas­siv an Wich­tig­keit gewin­nen wird.

Foto: Stadt­amt Gmunden

Regio­nal­bus­se wer­den ins City­bus­sys­tem eingebunden
Das kom­men­de Lini­en­netz, das der­zeit noch gra­fisch auf­be­rei­tet wird, stützt sich vor allem auf die Ein­bin­dung der Regio­nal­bus­se ins City­bus­sys­tem. Damit kann die Flä­chen­de­ckung und Tak­tung so gut wie mög­lich auf­recht erhal­ten blei­ben, aller­dings wird es für die Fahr­gäs­te doch zu eini­gen Umstel­lun­gen im gewohn­ten Netz kom­men. Im Gegen­zug sind ab Schul­be­ginn alle Bus­se auch für Schü­le­rin­nen und Schü­ler zuge­las­sen und gel­ten alle Fahr­schei­ne in der Zone Gmun­den für Traun­see­tram, City­bus und Regio­nal­bus gleichermaßen.

Ledig­lich mit einem Anlie­gen konn­ten sich die Gmund­ner in Linz nicht durch­set­zen: Die geplan­te Frei­fahrt für Alle auf der Traun­see­tram zwi­schen Klos­ter­platz und Rat­haus­platz wird es vor­läu­fig nicht geben. Wegen der Bei­spiel­wir­kung auf ande­re Stadt­ver­keh­re, wie aus Linz das Veto begrün­det wird.

Den Schluss­punkt unter den Ver­hand­lungs­ma­ra­thon setz­te am 16. Mai ein Tref­fen von Bür­ger­meis­ter Mag. Ste­fan Krapf, Vize­bür­ger­meis­te­rin Bea­te Enz­mann und Stadt­rat Wolf­gang Sage­der mit dem zustän­di­gen Ver­kehrs­lan­des­rat Mag. Gün­ther Stein­kell­ner, der die Gül­tig­keit der mit sei­nem Vor­gän­ger getrof­fe­nen Ver­ein­ba­rung zur Finan­zie­rung des Betriebs der durch­ge­bun­de­nen Trau­see­tram bestä­tig­te. Damit war auch die letz­te belas­ten­de Unklar­heit aus dem Weg geschafft und ist nun der Weg frei für funk­tio­nie­ren­de Öffis ab dem 1. Sep­tem­ber 2018.

Bea­te Enz­mann: „Alle sehr erleichtert“
„Der Sack, den die Gmund­ner Ver­kehrs­po­li­ti­ker zuge­macht haben, wäre leer gewe­sen, wenn Ver­kehrs-Lan­des­rat Gün­ther Stein­kell­ner nicht zur Aus­sa­ge sei­nes Vor­gän­gers gestan­den hät­te“, meint Vize­bür­ger­meis­te­rin Bea­te. Ex-Lan­des­rat Ent­hol­zer hat­te die Über­nah­me der Kos­ten für den Betrieb nach der Stra­ßen­bahn-Ver­län­ge­rung in einem Schrei­ben im Jahr 2013 zuge­si­chert. Dem folg­te aller­dings kein Beschluss des Land­ta­ges oder eines ande­ren Gre­mi­ums, der Stein­kell­ner zu die­ser Ver­ein­ba­rung ver­pflich­tet hät­te. „Wir sind alle sehr erleich­tert, dass Gün­ter Stein­kell­ner sich an die Zusa­ge sei­nes Vor­gän­gers hält und wir damit die­ses wich­ti­gen Teil des öffent­li­chen Ver­kehrs sichern und finan­zie­ren kön­nen“, erklärt Enz­mann. Und sie ergänzt: „Für beson­ders klug und gut hal­te ich die Ein­bin­dung der Regio­nal­bus­se ins City­bus-Sys­tem, eine Syn­er­gie im bes­ten Sinn!“

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