Die Hallstätter Betriebe und Gewerbetreibenden sehen im Massentourismus eine Gefährdung der wirtschaftlichen Zukunft und der Lebensqualität und unterstützen diesen daher nicht. Sie fordern daher einen verträglichen Qualitätstourismus.
Dazu bedürfe es regulierender Maßnahmen, wie z.B. ein neues Verkehrskonzept und die Beschränkung der Reisegruppen. Reisegruppen, die ohne Reservierung in einem Betrieb (Salzbergwerk, Schifffahrt, Restaurant, Hotel, Museum…) Hallstatt besuchen wollen, sollen dies ausschließlich zwischen November und April tun können.
Der Verlust an Einnahmen der Gemeinde durch entgangene Parkgebühren und Toilettengebühren könne kein Argument sein, entsprechende Maßnahmen nicht umzusetzen. Wir sehen eher eine Verschiebung der Einnahmen in schwächere Monate, als einen Ausfall, was auch für die Kontinuität der Gemeindeeinnahmen von Vorteil sein kann, heißt es seitens der Gewerbetreibenden. Zudem verwehren wir uns gegen die Teilung in Profiteure (Betriebe) und Opfer (Bevölkerung), so die Unternehmer weiter.
Die Hallstätter Betriebe seien keine Profiteure, sondern hätten mit Ihrer Kreativität, Ihrem Einsatz, Fleiß und enormen Investitionen zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung von Hallstatt in den letzten 15 Jahren beigetragen. Unterstützt wurden die Bemühungen durch das Land OÖ, das ebenfalls enorme Summen in die Region investiert habe.
Die Hallstätter Bevölkerung, zu der die Mehrheit der Hallstätter Unternehmer auch gehöre, profitiere vom Tourismus. Es entstanden Arbeitsplätze, die historischen Gebäude wurden saniert und der 850 Seelen Ort habe eine gewerbliche Infrastruktur um die uns viel Orte mit ähnlich niedriger Bevölkerungszahl beneiden. Hallstatt verfügt über einen Kindergarten, Volksschule, HTL, zwei Banken, Versicherung, Ärztin, Masseurin, Elektriker, Dachdecker, Installateur, Tischler, Taxi Unternehmen, 2 Lebensmittelhändler, Bäckerei, Modeboutique u.v.m. und natürlich auch Souvenir Geschäfte. Die Hallstatt Keramik ist Teil der Hallstätter Geschichte und ein qualifizierter Kunstbetrieb.
Vereine und Kultur werden in Hallstatt lebendig gelebt. Mit Ihren Spenden unterstützten die Betriebe die Aktivitäten der Vereine. Alle Gastronomiebetriebe freuen sich über Stammtische in Ihrem Haus. Da eine Vielzahl an Hallstättern im Tourismus beschäftigt ist, finden diese meist im Winter statt.
Die Gewerbetreibenden wollen nun mit der Bevölkerung gemeinsame Lösungen für ein gutes Miteinander erarbeiten. Ein erster Schritt sei die gemeinschaftliche Erarbeitung des Verkehrskonzepts, von dem sie hoffen, dass es auch die Zustimmung der Politik finden wird.
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