Am Montag den 22. Oktober 2018 findet um 19.00 Uhr in der Stadtgalerie Lebzelterhaus Vöcklabruck die Vernissage zur Ausstellung von Johanna Klement „Zentrum — Abseits“ statt.
Unser Blick wird im Alltag zumeist gelenkt: auf Werbung, auf bestimmte Ereignisse, durch Medien und durch Erwartungen. Wir blicken ins Zentrum des Geschehens, unsere Konzentration ist gebündelt gerichtet auf das Wesentliche. Durch Werbung, Marketing oder Politik mag dieses Zentrum unserer Aufmerksamkeit oft sehr überlegt gestaltet sein. Tourismus passiert zum Großteil an ganz bestimmten Orten, Stadtzentren, Urlaubszielen, Freizeitparks. Nachrichten und Medienberichte lenken unseren Blick in ganz bestimmte Zentren, Brennpunkte, Tagespolitik, Sportveranstaltungen und üppigen Feiern. Die Werbung rückt ein Produkt ins Zentrum, in den Nabel der Welt. So ist es oft schon eine Anstrengung, den Blick bewusst wegzunehmen aus dem Zentrum, ins Abseits zu lenken — zu erforschen, was rund um die Zentren unseres Alltags passiert. Hinter die Kulisse der Bühne zu sehen, das Dienstpersonal rund um die rauschende Feierlichkeit, die Menschen, die in Großstädten abseits der schönen Touristenzentren leben, die Nebenwirkungen von den in der Werbung angepriesenen Produkten, die Menschen in Regionen der Erde, über die niemals in den Nachrichten berichtet wird.
Und doch ist so viel Wahrheit zu finden in dem, was abseits des Zentrums passiert. Geblendet vom Zentrum den Blick ins Abseits — so viele Entdeckungen, die erst ans Licht kommen, wenn sich das Auge an die neuen Verhältnisse gewöhnt hat.
Zur Künstlerin:
Johanna Klement
geb. 1979 in Linz. Studierte Architektur an der TU Wien und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Oberösterreich und setzt sich in Siebdruck, Zeichnung, Malerei und Fotografie mit den Themen Gesellschaft, Umwelt und Lebensalltag auseinander.
Weitere Informationen unter www.johannaklement.com
Die Ausstellung läuft bis 3. November 2018.
Die Galerie ist Montag bis Samstag von 10 – 13 Uhr geöffnet.
Als Parallelausstellung zeigt Christine Pahl „Welche Farbe hat das Glück?“.
Fotos: privat