Am Montag, 13. Mai 2019 findet um 19.00 Uhr in der Stadtgalerie Lebzelterhaus Vöcklabruck die Vernissage zur Ausstellung von Iris Christine Aue „unter Deinem Daumen“ statt.
Die Künstlerin Iris Christine Aue zeigt in ihrer Einzelausstellung Scherenschnitte, zusammengenähte Zeichnungen und Papierinstallationen, die um das Thema Beziehung und ihre Verletzlichkeit kreisen.
Die 1983 geborene Iris Christine Aue lebt und arbeitet in Graz und Niederösterreich. Sie studierte Kunst- und Kulturwissenschaften bzw. Bildende Kunst, Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz und diplomierte mit Auszeichnung. 2010 folgte ein Kunststudium an der Hochschule in Oslo (Norwegen).
Iris Christine Aue erhielt den Theodor Körner Preis, den Diözesan Kunstpreis und 2011 den Klemens Brosch Preis. Von 2014 bis 2016 war sie im Vorstand der IG Bildende Kunst.
Ihre Ausstellungstätigkeit brachte sie mit Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. nach Linz in das Lentos, die Landesgalerie OÖ und die Ursulinenkirche. Weiters auch in das Forum Frohner Krems, nach Salzburg, Wien, Oslo, Brüssel bzw. Washington (USA). Ihre Werke sind u.a. im Bundeskanzleramt, im Stift Schlierbach und in der Kulturabteilung der Stadt Wien zu sehen.
„Ich sehe mich als Zeichnerin im weitesten Sinne“, sagt die Künstlerin Iris Christine Aue, denn ihre Arbeiten bewegen sich zwischen flacher, zweidimensionaler Zeichnung und dreidimensionaler Skulptur. Papier ist nicht nur der Untergrund auf dem gezeichnet wird – es ist ein maßgeblicher Teil vom Bild – weil es geschnitten, verbogen und überlappend mit einander vernäht wird. Es sind keine normalen Zeichenblätter mit geraden Kanten auf die eine Zeichnung gesetzt wird. Die Künstlerin schneidet einzelne Papierteile, bearbeitet sie mit Farbstift und Aquarell und näht sie dann zu einer Figur zusammen, bei der die Silhouette einen wesentlichen Teil darstellt. Es entsteht sozusagen eine lebensgroße Collage.
Das Motiv (siehe Beilage) zeigt eine Zeichnung aus der Werkserie „fragmente“ (copyright Bildrecht Wien 2019). Hier hat Iris Christine Aue mehrere Portraits in ihrer Arbeitsweise gezeichnet, danach zerschnitten und wieder neu arrangiert und vernäht. „Es ist ein spannender Prozess, wenn Zeichnungen zerschnitten und somit zerstört werden, um sie anschließend neu zusammenzusetzen. Die Verletzlichkeit und die Narben der Zerstörung sind zwar sichtbar, lassen jedoch etwas Neues, Andersartiges entstehen.“, sagt die Künstlerin.
Inhaltlich kreisen die Arbeiten der Künstlerin um menschliche Beziehungen und ihre Verletzlichkeit. Es sind Themen wie Unterdrückung, emotionale Erpressung oder symbolische Gewalt.
Iris Christine Aue interessiert sich hier für jene Situationen, die keine eindeutigen Übergriffe erkennen lassen, sondern „blaue Flecken“ auf der Seele hinterlassen. Es geht um Angriffe auf der emotionalen und psychischen Ebene, wie beispielsweise „unter dem Daumen halten“, Herabwürdigung, Beschämung, Maßregelung oder auch Rückzug und Schweigen… Diese Themen werden durch die Verletzungen des fragilen Materials Papier, wie das Stechen der Nadel oder das Einschneiden des Papiers auf formaler Ebene aufgegriffen.
Weitere Informationen unter www.iris-christine-aue.com
Die Ausstellung läuft bis 25. Mai 2019, Mo-Sa 10–13 Uhr.
Als Parallelausstellung zeigt der Hausruckviertler Kunstkreis Christian Schleiss “Das Motiv ist nichts”. Eröffnung 13. Mai 2019 18.30 Uhr.
Fotos: privat