salzi.at - Aktuelles aus dem Salzkammergut

Trotz Verbot: Wieder Rettungseinsatz beim Traunfall

5

Die Ein­satz­kräf­te muss­ten am spä­ten Sams­tag­abend wie­der zum Traun­fall zwi­schen Des­sel­brunn und Roit­ham aus­rü­cken, nach­dem sechs Jugend­li­che auf einem Fel­sen fest saßen.

Eine Grup­pe sechs jun­ger Bur­schen, alle­samt aus Linz, geriet am 31. August 2019 beim Traun­fall in Roit­ham in Not. Laut eige­nen Anga­ben stie­gen sie in den Abend­stun­den über ver­schie­de­ne Tram­pel­pfa­de vom Park­platz zum Traun­fall hin­ab und auf einen Fel­sen im unmit­tel­ba­ren Wehr­be­reich des dort befind­li­chen Kraftwerks.

Lebens­ge­fahr durch Über­schwap­pen des Traunflusses

Der Fel­sen ist auf einer Sei­te von der Traun begrenzt und fällt auf der ande­ren Sei­te mit einer Höhe von ca. 10 bis 12 Metern senk­recht ab. Auf der Traun­fluss­sei­te befin­det sich ein Über­lauf, der bei stei­gen­dem Was­ser­pe­gel ein Ver­las­sen des Fel­sens unmög­lich machen wür­de. Daher besteht dort zu jeder Zeit Lebens­ge­fahr durch Über­schwap­pen des Traun­flus­ses. In die­sem Bereich besteht ein abso­lu­tes Bade‑, Tauch- und über­dies ein abso­lu­tes Auf­ent­halts­ver­bot wegen Lebens­ge­fahr, wel­ches durch unzäh­li­ge Warn­schil­der auch kund­ge­macht ist.

In der Dun­kel­heit auf Fels fest gesessen

Die orts­un­kun­di­gen Män­ner hiel­ten sich bis zur abso­lu­ten Dun­kel­heit auf dem Fel­sen auf. Sie konn­ten dann weder vor noch zurück und saßen am Fel­sen fest. Einer der Bur­schen setz­te daher mit einem wei­te­ren Pas­san­ten einen Not­ruf ab. 

57 Hel­fer bei Ret­tungs­ein­satz beteiligt

Poli­zis­ten aus Gmun­den, Schwa­nen­stadt und Laa­kir­chen such­ten die in Not Gera­te­nen und ver­stän­dig­ten wei­te­re Ein­satz­kräf­te. Ins­ge­samt waren an der Per­so­nen­ret­tung 57 Hel­fer betei­ligt. Neben den Poli­zei­strei­fen waren auch die Feu­er­wehr, die Was­ser­ret­tung und das Rote Kreuz vor Ort.

Nach Ein­tref­fen der Ein­satz­kräf­te konn­te der Betriebs­lei­ter des Kraft­werks erreicht wer­den, wel­cher das fluss­auf­wärts gele­ge­ne Kraft­werk auf manu­el­len Betrieb stell­te. Nur durch die Tat­sa­che, dass sich der­zeit der Was­ser­pe­gel der Traun in die­sem Bereich ziem­lich nied­rig zeigt, war die manu­el­le Schal­tung möglich.

Auf­grund die­ses Umstands konn­te der Was­ser­pe­gel bei der Wehr­an­la­ge am Traun­fall für kur­ze Zeit kon­stant gehal­ten wer­den. Die frei­wil­li­gen Hel­fer der Was­ser­ret­tung schwam­men durch die Traun zu den jun­gen Män­nern. In wei­te­rer Fol­ge wur­den die Män­ner jeweils zu zweit von der Feu­er­wehr mit dem Schlauch­boot zum gegen­über­lie­gen­den Ufer gebracht, wo schluss­end­lich alle sechs unver­letzt dem Roten Kreuz über­ge­ben wer­den konn­ten. Glück­li­cher­wei­se wur­de bei dem Ein­satz kei­ner der Hel­fer und auch kei­ner der Geret­te­ten verletzt.

Serie der Ret­tungs­ein­sät­ze am Traun­fall reißt nicht ab

Die Serie der Per­so­nen­ret­tun­gen am Traun­fall reißt damit für die Ein­satz­kräf­te nicht ab. Bereits mehr­mals war es heu­er zu Not­la­gen in dem Bereich, an dem eigent­lich das Baden ver­bo­ten bezie­hungs­wei­se der ein­ge­zäunt ist. 

Quel­le: LPD / Fotos: laumat.at / Mat­thi­as Lauber

Teilen.

5 Kommentare

  1. Zum Nachdenken am

    Die­se Kin­der sind lobens­wer­ter­wei­se in der Natur unter­wegs gewe­sen und nicht daheim im Zim­mer am PC, Han­dy, usw. geses­sen. Dass dabei mal etwas nicht nach Plan läuft — kann pas­sie­ren. Erfah­run­gen wur­den gesam­melt und ich neh­me stark an, dar­aus wur­de gelernt. Ich fra­ge mich gera­de, wie vie­le Erwach­se­ne sol­che oder ähn­li­che Feh­ler machen und machten.…

  2. Haupt­sa­che, es ist gut aus­ge­gan­gen. Jugend­li­cher Leichtsinn.steht der Jugend zu…

  3. mit grob fahr­läs­si­gem Han­deln wie­der mal Ein­satz­kräf­te beschäf­ti­gen. super.
    sowas muss ein­fach höher bestraft werden

  4. Mei, da keman de Lin­zer Bur­schen aufs Land und schaf­fens, dass ver­schie­de­ne Wege owe gen­gan owa nim­mer auf­fi finden…

    Übri­gens: Ist die Was­ser­ret­tung da in einem Anfall von Nost­al­gie mit einem his­to­ri­schen Fahr­zeug aus­ge­rückt, oder müs­sen die wirk­lich mit sol­chen Old­ti­mern auskommen?

  5. Von was haben die Leu­te heu­te noch Respekt??
    Auch wenn über­all Warn­schil­der auf­ge­macht wer­den, wie gefähr­lich es dort in die­ser Traun ist, wird alles in den Wind geschlagen!

    Wie heißt es immer, der Teu­fel schläft nicht, das ein wah­res Sprich­wort ist! Kön­nen Dan­ke sagen, dass ihnen nicht mehr pas­siert ist, und die Ein­satz­kräf­te so gut arbeiteten!??