Bad Ischl und Ohlsdorf sind Vorbilder bei der Kinderbetreuung
Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft jährlich einen umfassenden Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreichs Gemeinden. Heuer wurden erstmals drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – gesondert betrachtet und diverse Zusatzangebote (Gesunde Jause, Zivildiener-Einsatz, Naturerleben-Projekte, Integration usw.) berücksichtigt. Fazit: Die Kinderbetreuung im Bezirk Gmunden kann sich sehen lassen, allerdings besteht bei dem Angebot für die Unter-Dreijährigen noch Luft nach oben. Bad Ischl und Ohlsdorf dürfen sich in der Gesamt-Kategorie der institutionellen Kinderbetreuung über alle Altersgruppen hinweg 1A-Gemeinde nennen.
Anlässlich der 20. Auflage des Kinderbetreuungsatlas untersuchten die AK-Experten/-innen das Angebot in Oberösterreich noch genauer als bisher. Konkret werteten die Datensammler/-innen in jeder Gemeinde pro Altersgruppe vier Kriterien aus: die Öffnungszeiten, das Mittagessen-Angebot sowie die Schließzeiten im Sommer und im Arbeitsjahr – wobei die Öffnungszeiten differenziert wurden (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden/Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden/Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden/Tag – jeweils Montag bis Donnerstag). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten bei den Unter-Dreijährigen und bei den Drei- bis Sechsjährigen zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen.
Gesamt-Kategorie über alle Altersgruppen hinweg vergeben
Die Beantwortung aller Kriterien (Öffnungszeit, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten) ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die elf oder alle zwölf Kriterien erfüllen, sind sogar 1A-Gemeinden. Für neun bzw. zehn erfüllte Kriterien gibt es ein „A“. Kommunen mit sieben bzw. acht positiven Kriterien erhalten ein „B“, fünf bzw. sechs ergeben ein „C“. Gemeinden, die drei bzw. vier Kriterien schafften, bekommen ein „D“. Weniger als drei bedeuten ein „E“. Zusätzlich gibt es ein „+“, falls Gemeinden auch Sonderprojekte wie gesundes Mittagessen, Integration, Naturerleben usw. durchführen.
Beurteilung nach Altersgruppen differenziert
Durch die nach Altersgruppen aufgegliederte Beurteilung und breitere Darstellung ist die „Gesamt-Kategorie“ für die jeweilige Gemeinde nicht 1:1 mit denen aus den Vorjahren vergleichbar. Die Logik des bisherigen Bewertungssystems blieb allerdings beibehalten. Die aktuellen Ergebnisse und auch jene der Vorjahre kann man in der Online-Version des Kinderbetreuungsatlas einsehen. Diese wurde ebenfalls überarbeitet, präsentiert viel umfassender die kommunalen Angebote und ist unter kba.arbeiterkammer.at/ auch smartphone-tauglich abrufbar.
Die Gesamt-Ergebnisse für den Bezirk Gmunden
Sieben der 20 Gemeinden im Bezirk Gmunden (35 Prozent) dürfen sich über eine „A“-Bewertung freuen. Sie liegen damit deutlich über dem Anteil im gesamten Bundesland, der 23,7 Prozent ausmacht. Bad Ischl und Ohlsdorf erreichten sogar die Kategorie „1A“. Die beiden Kommunen bieten über alle Altersgruppen hinweg eine Kinderbetreuung an, die es Eltern und Alleinerziehenden ermöglicht, einer Vollzeit-Arbeit nachzugehen. 1A- und A‑Gemeinden zusammengezählt, liegt der Bezirk Gmunden hinsichtlich dem Angebot anteilsmäßig unter den Top Fünf in Oberösterreich. Jeweils fünf Gemeinden im Bezirk Gmunden erhielten eine „B“- bzw. „C“-Bewertung. Lediglich Obertraun musste als D‑Gemeinde eingestuft werden. Erfreulich: Im Bezirk Gmunden gibt es keine Gemeinde in der niedrigsten Kategorie „E“. Das schafften nur vier weitere Bezirke (exklusive Linz-Stadt und Wels-Stadt).
Angebot für Unter-Dreijährige teilweise ausbaufähig
Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht in allen Gemeinden leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Denn bei den Unter-Dreijährigen erreicht im gesamten Bezirk nur Bad Ischl mit seinem Angebot die beste Kategorie „1A“. Gmunden und Ohlsdorf wurden mit „A“ eingestuft. Hallstatt und Vorchdorf mit „B“. Gosau, Obertraun und Roitham am Traunfall erreichen nur die zweitniedrigste Kategorie „D“, aber auch in der Altersgruppe der Unter-Dreijährigen gibt es keine einzige E‑Gemeinde. Das schafften in Oberösterreich außer Gmunden nur die Bezirke Linz-Stadt/Linz-Land, Urfahr-Umgebung und Wels-Stadt/Wels-Land.
Sehr gutes Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Die Betreuungssituation für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen kann im Bezirk Gmunden als sehr gut bezeichnet werden. Immerhin fünf von 20 Gemeinden (Bad Ischl, Ebensee, St. Konrad, St. Wolfgang und Scharnstein) erreichten die 1A-Kategorie und bieten somit Eltern ein optimales Angebot. Weitere sechs Gemeinden schafften ein „A“. Keine einzige Bezirksgemeinde musste bei den Drei- bis Sechsjährigen in die D- oder gar E‑Kategorie eingestuft werden. Ein Ergebnis, das in Oberösterreich lediglich noch die Bezirke Linz-Stadt/Linz-Land und Urfahr-Umgebung erreichten.
Solide Betreuungssituation für Volksschulkinder
Bei den Volksschulkindern zeichnen sich im Bezirk Gmunden drei Gemeinden mit einer sehr guten Betreuungsqualität aus: Ebensee, Ohlsdorf und Scharnstein wurden jeweils mit „A“ bewertet. Sechs Gemeinden erreichten die B‑Kategorie, neun die Kategorie „C“ – darunter die Bezirkshauptstadt Gmunden. In die D‑Kategorie fiel mit Obertraun nur eine Gemeinde im Bezirk.
Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch unter kba.arbeiterkammer.at
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