UPDATE: Nach einer dem Umständen gut verlaufenen Biwaknacht erfolgte in den frühen Morgenstunden die Bergung der zwei Tschechen und der Rettungsmannschaft aus der Nordwand des Krippensteins durch den Rettungshubschrauber.
Nachdem die Bergretter in den späten Abendstunden die zwei im weglosen, felsigen Gelände erreichen und versorgen konnten, mussten alle die Nacht im Freien verbringen. Mit der entsprechenden Ausrüstung und Wärmepackungen gelang dies auch sehr gut.
Rettung aus der Luft bei Tagesanbruch
Da der Zustand des Mannes sich mehr und mehr verschlechterte, wurde bereits bei einsetzender Morgendämmerung mit der Bergung durch den Rettungshubschrauber Christophorus 14 begonnen. Trotz anhaltendem Südsturm gelang es der Hubschrauberbesatzung die zwei Verletzten und die Rettungsmannschaft mit einem 30 Meter Tau aus der Wand auszufliegen.
Der Mann und die Frau wurden ins Krankenhaus zur weiteren Behandlung eingeliefert. Im Einsatz standen 25 Männer und Frauen der Bergrettung Obertraun und Hallstatt, 3 Alpinpolizisten, der Rettungshubschrauber C‑14, die Feuerwehr Obertraun und das Rote Kreuz.
Die Alpinisten waren am späten Donnerstag-Nachmittag in der Nordwand des Krippensteins in Not geraten. Gegen 22.00 Uhr erreichten die Einsatzkräfte die zwei Bergsteiger. Vor allem die Unterkühlung, aber auch die Verletzungen setzten dem Mann und der Frau zu. Eine Bergung in der Nacht war vorerst nicht möglich.
Warum sich die beiden Bergsteiger so weit abseits des markierten Weges in Felswände des Krippensteins verirrten ist derzeit noch unbekannt.
Bergung via Hubschrauber zuerst nicht möglich
Da eine Bergung durch einen Rettungshubschrauber auf Grund des starken Südsturmes und der einbrechenden Dunkelheit vorerst nicht möglich war, fuhren 25 Bergretterinnen und Bergretter der Ortsstellen Hallstatt und Obertraun, sowie zwei Alpinpolizisten mit der Krippensteinseilbahn auf den Gipfel um von oben mehrere hundert Meter zum Unfallort abzusteigen.
Sturm und Schnee erschweren Rettungsaktion
Dabei erschweren der Sturm und die Schneeverhältnisse das Vorankommen. Mehrere hundert Meter Seile werden eingebaut. Ein Hubschrauber unterstützt die Bergrettungsaktion mit einem Scheinwerfer.
Über mehrere Felswände und Steilstufen seilten sich Bergretter der Ortsstellen Obertraun und Hallstatt zu den zwei verirrten Personen ab. Unterstützt wurden sie dabei vom Hubschrauber des Innenministeriums, der die Unfallstelle ausleuchtete und über Funk die Retter lotste.
Im Biwak die Nacht verbringen
Nach der Erstversorgung entschlossen sich die Rettungskräfte auf Grund der Verletzung des Mannes und der widrigen Wetterverhältnisse mit der Bergung auf die Morgenstunden zu warten. Vier Männer der Bergrettung und ein Alpinpolizist verbringen derzeit mit den beiden die Nacht in einem Biwak am Berg in ca. 1600 m Seehöhe.
Bericht & Fotos: BRD