Fernrezepte sollen nur direkt an Apotheken gesendet werden dürfen
Schörfling — „Notwendigerweise wurde das Arzneimittel- und Rezeptpflichtgesetz durch Notfallverordnungen ergänzt. Diese Verordnungen sollen den Kontakt der Patienten mit den Ärzten und deren Mitarbeiter minimieren und somit schützen. Unsere Regierung hat jedoch eine große Lücke für Arzneimittelmissbrauch geöffnet“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher NAbg. Mag. Gerhard Kaniak aus Schörfling.
„Die neu geschaffenen Notfallverordnungen ermöglichen Ärzten, notwendige Rezepte ihren Patienten per Fax oder Email zu senden und hier liegt das Problem, vor allem bei Betäubungsmittel und Suchtmittel mit erleichterten Abgabebestimmungen. Denn es ist ein Leichtes, ein Email-Rezept mehrfach auszudrucken und es dann in verschiedenen Apotheken einzulösen. Auffallen würde ein solcher Missbrauch erst am Ende des Monats bei der Abrechnung mit den Krankenkassen, aber auch nur dann, wenn der Preis des Medikamentes über die Rezeptgebühr verrechnet werden würde, das ist aber bei vielen Betäubungsmitteln (Schlaf- und Beruhigungsmittel) nicht der Fall, da diese preislich unter der Gebühr liegen“, erklärt Kaniak die Problematik.
„Verschärfend ist, dass eine Vielzahl dieser Fernrezepte von den Kassenärzten nicht in ELGA, der elektronischen Gesundheitsakte, eingetragen werden. Dadurch und durch ELGA-Abmeldungen fehlt der Apotheke jegliche Überprüfungsmöglichkeit, denn es gibt auch Wahlärzte, die nicht an ELGA teilnehmen“, so Kaniak.
„Die Arzneimittel- und Versorgungssicherheit kann auf einfachem Wege nur gegeben und gewährleistet sein, wenn Ärzte Fernrezepte ausschließlich an jene Apotheken senden, die zuvor vom Patienten genannt wurden. Die alternative Übermittlung des Rezepts über ELGA ist ebenfalls nicht praktikabel, da aktuell die Abgabe der Medikamente ohne Identitätsprüfung, sondern nur unter Bekanntgabe der Sozialversicherungsnummer erfolgen soll. Hier würde die verpflichtende Vorweisung der E‑card oder eines Lichtbildausweises Abhilfe schaffen“, betonte der FPÖ-Gesundheitssprecher und weiter: „Diese Maßnahme dient nicht nur der Arzneimittelsicherheit, sondern auch der wirtschaftlichen Sicherheit der Apotheken, denn solche Mehrfacheinlösungen würden von den Kassen nicht abgegolten werden.“
Foto: Simonis
unsere Bürokratie, die steckt in den Kinderschuhen. nicht nur, dass überall so viele zuständig sind, obwohl in Computern mit der Sozialversicherungsnummer und dem Namen ja eh alles aufgelistet werden können sollte,
wurstelt man so weiter und selbst Menschen die ein Dauermedikament brauchen, müssen mitunter ziemlich lange in Wartezimmern warten, neben natürlich hustenden Kunden, um wieder ihr Dauermedikament zu bekommen.
Viel läuft im System falsch, das weis man nicht erst seit Corona. Obwohl am Geld ins System kann es nicht liegen, dass bei gewissen FAchärzten in OÖ so eine lange Wartezeit besteht. Ganz mutig hat man den Überstunden Ausfall bei Ärzten mit höheren Gehältern abgefedert. Dass vielleicht dann irgendwo die notwendige Behandlungs Stundenanzahl wegfällt, darüber machen sich doch Bürokraten wenig Gedanken.
Eines ist sicher, das GEsundheitssystem gehört zu den Gewinnern der Coronakrise, ob die längst fälligen Stundenreduzierungen von Pflegekräften aber damit auch finanziert werden können, das wird wohl nicht sein.
Unser Bürokratenstadel ist ja auch bei vielen anderen amtlichen Themen alles andere als bürokratisch kompliziert, und nicht der Praxis angepasst. Lieber denken rechte Parteien darüber nach, die Menschen mehr zu kontrollieren, egal welcher Aufwand damit entsteht, und verkaufen das noch als Sicherheit.
Neben Kritik sollten gerade Diejenigen die vom FAch sind, konkrete Lösungsvorschläge liefern. Damit gebe ich zurück an den NR Abgeordneten. Für Alle gilt die Unschuldsvermutung.
Sie haben wohl den letzten Absatz nicht gelesen. Darin wird genau erläutert, was zu tun wäre, damit die Lücken in den aktuellen Verordnungen geschlossen werden.
In vielen anderen Kritikpunkten, vorallem der überbordenden und basisfernen Bürokratie, gebe ich Ihnen Recht.