Fünf junge Bergsteiger aus Tschechien gerieten am Sonntag im Bereich des Hohen Dachsteins in eine Schneebrettlawine und konnten nur mehr tot geborgen werden. Alle Versuche das Leben der drei Frauen und zwei Männer zu retten, blieben vergebens. Die Verschütteten hatten, laut Bergrettung, keine Notfallausrüstung dabei.
Verschüttete hatten keine Notfallausrüstung dabei
Die fünfköpfige Gruppe übernachtete auf der Seethalerhütte (2.700m) und wollte am Sonntag am Morgen den Hohen Dachstein (2.995m) über den Randkluftweg besteigen. Beim Aufstieg von der Seethalerhütte dürften die fünf Alpinisten selbst die Schneebrettlawine ausgelöst haben.
Alle fünf wurden mitgerissen und voll verschüttet. Eine erste Suche durch anwesende Zeugen mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät blieb ergebnislos, da keiner der Betroffenen eine Notfallausrüstung mit sich führte.
Lawinenabgang von Schneefall und Wind begünstigt
“Es hat am Zustieg zum Hohen Dachstein auf einer Seehöhe von etwa 2.700 bis 2.900 Meter einen Lawinenabgang gegeben. Wir gehen von einem sehr großen Lawinenabgang aus, die Dimensionen sind etwa 400 Meter lang und 200 Meter breit. Im Ausläufer dieses Lawinenkegels wurde eine Gruppe von fünf Schneeschuhgehern erfasst.
Es ist oben tiefster Winter. Es hat in den vergangenen Tagen erheblichen Schneefall gegeben, auch mit Wind. Das insgesamt zusammen hat zur Situation geführt, was diesen Lawinenabgang begünstigt hat,”, berichtet Dr. Christoph Preimesberger, Einsatzleiter Bergrettung Oberösterreich.
Flugpolizei war zufällig vor Ort
“Wir waren durch Zufall auf einem Erhebungsflug, weil schon gestern im Bereich der Simonyhütte ein Schneebrett abgegangen ist. Wir haben die Information bekommen, dass im Bereich des Hohen Dachsteins beim Randkluftanstiegs eine mächtige Lawine abgegangen ist und dort auch zumindest mehrere Personen verschüttet wurden.
Das heißt, sehr rasch konnte von der Flugpolizei ein Polizeibergführer zur Lawine gebracht werden, der dort die Erstmaßnahmen gesetzt und die Einsatzleitung übernommen hat. In sehr kurzer Zeit sind mehrere Kräfte vom Bergrettungsdienst und der Alpinpolizei auch Lawinensuchhunde aufgeflogen werden.
Ortung mit Lawinenhunden und Sonden
Die Ortung der Personen hat mit Lawinensonden passieren müssen. Die Hunde vom Bergrettungsdienst haben relativ rasch angeschlagen. Dann hat man gleich einmal drei Personen ausgegraben — leider nur mehr tot — und die zwei anderen Personen sind sehr knapp neben den anderen gelegen,” schlildert Michael Gruber von der Flugpolizei Oberösterreich.
Mit Polizeihubschraubern aus Linz und Salzburg wurden die Toten nach Hallstatt geflogen und dort identifiziert. An der Rettungsaktion waren mehrere Ortstellen der Bergrettung Oberösterreich und der Bergrettung Steiermark, fünf Lawinenhundeteams der Bergrettung, die Alpinpolizei und insgesamt sechs Notarzt- und Polizeihubschrauber beteiligt.
Bildquelle: laumat.at / Matthias Lauber & BRD OÖ