Ein höherer Kamin soll in der Causa rund um das Zementwerk Hatschek in Gmunden Lärmemissions- und Geruchsminderung bringen. Der Bürgerbeirat sieht darin lediglich eine Verlagerung der Geruchsproblematik und fordert nach wie vor die Errichtung einer Nachverbrennungsanlage.

2021 hat das Zementwerk Hatschek, laut eigenen Angaben sieben Mio. Euro investiert, um die durch den Betrieb verursachten Emissionen von Staub und Lärm sowie die Geruchswahrnehmung zu verbessern.
Die im März 2021 neu installierte Schlauchfilteranlage funktioniere bei allen Betriebszuständen zur vollsten Zufriedenheit und habe wie angekündigt zu einer weiteren, freiwilligen Reduktion der Staubemissionen im Dauerbetrieb geführt. Wobei zu erwähnen sei, dass bereits vor der Installation des Filters alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten wurden, heißt es aus dem Unternehmen.
Neuer Kamin soll Lärmemissions- und Geruchsminderung bringen
Die geplante Errichtung des höheren Kamins befinde sich nun vor dem Abschluss und werde mit Oktober fertiggestellt. Nach Ende der Ofenreise – Mitte Januar 2022 – soll der neue Kamin an das Ofensystem angeschlossen und folglich in Betrieb genommen werden.
“Die Montage des neuen Kamins im Zementwerk Hatschek wird – nach zunächst mangelhaft gelieferten, aber nun zu 100 % den Qualitätskriterien entsprechenden Teilen – mit Oktober fertiggestellt”, so die Unternehmensführung weiter.

Die Belastungen für Mensch und Umwelt werden konsequent reduziert. Dazu Werksleiter DI Peter Fürhapter: „Die Erhöhung des Kamins von 69 auf 91 Meter sowie die Neudimensionierung sorgen für eine weitere Lärmemissions- und Geruchsminderung im laufenden Betrieb. Ich freue mich, dass wir die Arbeiten im Oktober abschließen und den neuen Kamin ehestmöglich in Betrieb nehmen.“ Mitte Januar 2022 werde der neue Kamin an das Ofensystem angeschlossen und mit Februar 2022 in Betrieb gehen.
Hatschek verweist auf Angebot von Bürgertelefon
Bürgerinnen und Bürgern steht unter 07612 / 788 300 weiterhin das Hatschek-Bürgertelefon zur Verfügung. Wahrgenommene Belastungen durch den Betrieb können so direkt der Werksleitung kommuniziert und diesen gemeinsam nachgegangen werden.
Kaminerhöhung — keine Forderung des Bürgerbeirats
Angesprochen auf die Kaminfertigstellung meint Gerhard Plasser, Sprecher des Bürgerbeirats Zementwerk: „Die Kaminerhöhung war keine Forderung des Bürgerbeirats, sondern eine im Zuge des Modernisierungsprojektes vorgesehene Maßnahme, welche mit beinahe dreijähriger Verzögerung nun umgesetzt wird. Erst im laufenden Betrieb wird sich zeigen, ob sich dadurch eine Verbesserung der Geruchsproblematik für die seit über zwei Jahren geplagten Anrainer einstellt.”

Bürgerbeirat fordert Nachverbrennungsanlage
Durch die Kaminerhöhung werde die Geruchsproblematik lediglich verlagert und nicht die Ursache behoben. Deshalb fordere der Bürgerbeirats seit Anbeginn die Errichtung einer Nachverbrennungsanlage. “Wir haben in Österreich sehr gute Unternehmen im Bereich der industriellen Abgastechnologie. Diese zu involvieren, wäre nachhaltiger und es würde die Wertschöpfung in Österreich belassen.“ Auch ob die seit März 2021 in Betrieb genommene Schlauchfilteranlage freiwillig, oder doch auf Grund behördlicher Auflagen errichtet wurde, sei dahingestellt.
Quelle: Rohrdorfer Zement & Bürgerbeirat Hatschek / Fotos: salzi.at