Linz/Regau — Die neu beschlossenen EU-Vorgaben zur Reduktion industrieller Emissionen ab dem Jahr 2030 sorgen für Unruhe in der Landwirtschaft. Besonders die Tierhalter, vor allem in der Schweine- und Geflügelproduktion, sehen sich mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Zu diesen Vorgaben äußert sich DI Dr. Arthur Kroismayr aus Regau, Obmann der Freien Bauern Oberösterreich, in scharfer Form.
„Es ist ein weiteres Beispiel für Goldplating in der österreichischen Landwirtschaft. Die EU geht mit einer Vollgasstrategie gegen den Klimawandel vor, ohne die realen Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe zu berücksichtigen. Die neuen Vorgaben zur Emissionsreduzierung werden viele landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich und ganz Österreich an ihre finanziellen Grenzen bringen“, so Kroismayr.
Laut den neuen EU-Vorgaben müssen viele Betriebe, insbesondere größere, ihre Stallungen auf den neuesten technischen Stand bringen. Dies ist mit enormen Kosten verbunden, die viele Betriebe schlicht nicht aufbringen können. „Der Wahnsinn geht weiter: Nach der Renaturierungsverordnung, den Belastungen durch die überzogenen Tierwohlkampagnen des Handels, überbordende Bürokratie und Überregulierung und den Debatten um CO2-Emissionen in der Landwirtschaft kommt nun die nächste große Hürde. Wie sollen unsere Bauern unter diesen Bedingungen weiterhin arbeiten?“
Die Freien Bauern Oberösterreich warnen davor, dass gerade im Bereich der Schweine- und Geflügelproduktion ein drastischer Rückgang der Inlandsproduktion bevorsteht. Viele Betriebe könnten gezwungen werden, ihre Tierbestände drastisch zu reduzieren oder gar ihre Produktion komplett einzustellen.
„Was wir hier erleben, ist ein EU-Wahnsinn, der unsere Bauern zu einem Punkt führt, an dem sie nicht mehr weiterwissen. Statt die Landwirtschaft zu fördern und zu unterstützen, wird sie weiterhin mit überzogenen und unausgewogenen Auflagen stranguliert. Wo bleibt hier die Differenzierung für kleinere bäuerliche Betriebe?“, fragt Kroismayr abschließend.
Die Freien Bauern Oberösterreich fordern eine Rückkehr zu einer realistischeren und ausgewogeneren Landwirtschaftspolitik, die den Bedürfnissen der Bauern und der regionalen Versorgung gerecht wird. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Landwirtschaft von bürokratischen Hürden und unrealistischen Vorgaben zerstört wird“, so Kroismayr abschließend.