Ein tschechisches Ehepaar musste am Mittwochabend von der Bergrettung und Polizei aus alpiner Notlage in Gosau befreit werden. Die beiden Wanderer waren ohne adäquate Ausrüstung in der Dunkelheit unterwegs und nutzten den Blitz ihrer Kamera als Lichtquelle.
Falsche Routenwahl beim Abstieg
Am 23. Juli 2025 starteten eine 41-jährige Frau und ein 47-jähriger Mann aus Tschechien in den frühen Morgenstunden vom Vorderen Gosausee zur Adamekhütte. Nach rund fünf Stunden Aufstieg erreichten sie ihr Ziel gegen Mittag und legten eine längere Rast ein. Gegen 14:30 Uhr begaben sie sich auf den Rückweg.
Statt den seilversicherten, steilen Normalanstieg zu nutzen, entschieden sie sich für den alternativen Abstiegsweg über die sogenannte „Koglgasse“. Dabei handelt es sich um einen zwar markierten, aber alpinen und im oberen Bereich schwierigen Steig, der selten begangen wird.
Wetterumschwung und fehlende Ausrüstung
Während des Abstiegs verschlechterte sich das Wetter deutlich – starker Regen setzte ein. In Verbindung mit dem anspruchsvollen Gelände kamen die Wanderer nur langsam voran. Als es dunkel wurde und der Akku des Mobiltelefons beinahe leer war, baten sie gegen 21:45 Uhr über eine Bekannte um Hilfe. Da sie keine geeignete Beleuchtung dabeihatten, nutzten sie notgedrungen das Blitzlicht ihrer Spiegelreflexkamera, um sich zu orientieren.
Rettung in der Nacht
Die Bergrettung Gosau sowie ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei stiegen zu den durchnässten und erschöpften Wanderern auf. Beide wurden unverletzt, aber deutlich erschöpft ins Tal gebracht.
Quelle: LPD OÖ