Regau — DI Dr. Arthur Kroismayr, Obmann der Freien Bauern Oberösterreich, schlägt Alarm: Die zunehmende Übernahme heimischer Strukturen durch internationale Großkonzerne gefährde nicht nur bäuerliche Familienbetriebe, sondern die gesamte Ernährungssouveränität Österreichs.
„Es geht nicht um Parteipolitik – es geht um unsere Zukunft,“ so Kroismayr in einem eindringlichen Appell. Er warnt: „Zuerst verschwindet die Viehzucht, dann folgen die Marktfrüchte und schließlich das Brotgetreide. Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir die Kontrolle über unsere Lebensmittelversorgung.“
Im Zentrum seiner Kritik steht ein US-amerikanischer Fleischkonzern, der in den letzten Jahren systematisch Schlachtbetriebe und Vermarktungskanäle in Österreich übernommen habe – eine gefährliche Strategie zur Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette, so Kroismayr. Statt natürlichen Marktwachstums sieht er eine gezielte Marktkonzentration, deren Folgen für heimische Bauern verheerend seien: Preisverfall, Abhängigkeit und Verlust regionaler Schlachtinfrastruktur. Aber die Auswirkungen beträfen nicht nur die Landwirtschaft – jegliche Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit aller Österreicher stünde auf dem Spiel.
Als Antwort fordert Kroismayr die Gründung einer unabhängigen Plattform für alle Landwirte – unpolitisch und unabhängig von Betriebsgröße, die Produzenten, Viehhändler, Schlachter und Vermarkter vereint. Sein Motto: „Gemeinsame Kraft vom Land“ statt „alles aus einer Konzernhand“.
Er fährt fort: „Wir brauchen eine neue Solidarität vom Land. Wer heute noch glaubt, es gehe nur um Fleischpreise, hat nicht verstanden, was auf dem Spiel steht: die Selbstbestimmung über unsere Lebensmittel.“ Kroismayr ruft ausdrücklich alle Bauern – unabhängig von politischer Ausrichtung – zur Mitarbeit auf. Denn: „Wenn die bäuerliche Struktur fällt, fällt mehr als ein Wirtschaftszweig: Dann fällt ein ganzes System, das jahrzehntelang Versorgung, Qualität und Identität gesichert hat.“
Er warnt weiter, es gehe „um weit mehr als einzelne Betriebe oder Fleischproduktion: Die Grundfrage sei, ob wir auch morgen noch wissen wollen, wo unser Essen herkommt – oder ob wir zulassen, dass internationale Konzerne uns vorschreiben, was auf den Teller kommt – oder ob er sogar leer bleibt.“