Umweltschutz: Das wird groß geschrieben hier im Salzkammergut, denn die einzigartige Landschaft soll und muss erhalten bleiben.
Das fängt in kleinen Projekten, wie die Säuberungsaktion „Hui statt Pfui“ an und hört bei Aufräumarbeiten nach Stürmen, die Lebensraum schaffen, noch lange nicht auf. Die Region sauber und gesund zu halten, wirkt nicht nur auf die Umwelt: Denn das Umweltbewusstsein zahlt sich aus. Eine gesunde Natur fördert den gesunden Menschen – etwas, was hier am Rand der Alpen ganz besonders zählt und somit auch für Touristen attraktiv macht.

Dieser Verantwortung sind sich auch einzelne Gemeinden bewusst. Eine davon ist Vorchdorf, die zum neuen Jahr etwas ganz besonderes vor hat: Ab 01.01.2017 bezieht Vorchdorf nur noch Strom aus grünen Quellen. Der neue Stromlieferant, der ab jetzt die öffentlichen Gebäude und Einrichtungen beliefert, produziert rein grünen Strom und produziere somit deutlich weniger C02 als vergleichbare Anbieter. Außerdem sei hier tatsächlich der ganze Strom aus erneuerbaren Quellen, gibt die Gemeinde an – manche Anbieter speisen nämlich billigen Kohle- und Atomstrom ins Netz und wandeln ihn dann schließlich um, so dass die Bilanz am Ende auf grün deutet. Ein Pluspunkt: „Laut Stromkennzeichnungsbericht der Regulationsbehörde e‑control fällt bei der Produktion unseres Ökostroms kein CO2 an”, sagt Reinhard Ammer, Sprecher der Grünen in Vorchdorf. “Pro Jahr sparen wir damit rund 46 Tonnen CO2 ein. Das entspricht etwa 300.000 zurückgelegten Kilometern mit einem Diesel-Auto.” Und trotz dieser deutlichen Verbesserung, koste die neue Stromlieferung, die die öffentlichen Einrichtungen, sowie Abwasseranlagen und Straßenbeleuchtung ab dem neuen Jahr mit Naturstrom laufen lässt, keinen Cent mehr – eine wirklich gute Neuerung.
Um auch die Bevölkerung für die Themen des Umweltschutzes zu sensibilisieren, fangen viele Projekte bei den Kindern an. Sie sind die, die in ein paar Jahren das Kommando übernehmen – deswegen ist es umso wichtiger, dass ihnen rechtzeitig mit auf den Weg gegeben wird, was sie für ihre Umwelt tun können. Da setzt das Projekt Klimaschulen an – dafür haben sich für das neue Schuljahr wieder neue Schulen gemeldet, diesmal unter anderem aus dem Mondseeland.
Drei Schulen machen in 2016/2017 beim Projekt Klimaschulen mit. In diesem Schuljahr stehen für die Schüler der Volksschule TILO, UNESCO NMS Mondsee und der SMS Mondsee Themen der Nachhaltigkeit auf dem Programm. In den Einheiten zu Lebensstil und ökologischem Fußabdruck, Ernährung und Konsum und Abfallwirtschaft lernen die Schüler, wie sich ihr Handeln auf die Umwelt auswirkt. So sollen sie für ihr direktes Umfeld Lösungen erarbeiten, die Einsparungen schaffen und den Energieverbrauch senken. So lernen sie zu Hause effizient zu handeln und auch die Schule effizienter zu gestalten. Im Anschluss an die vermittelnde und erarbeitende Phase, vermitteln die Schüler selbst ihr Wissen. In öffentlichkeitswirksamen Projekten wird dann das Wissen wiederum weitergegeben, so dass ein „Schneeballeffekt“ zum Tragen kommt und die ganze Region mit einbezieht. Die aktive Lernarbeit soll den Schülern außerdem erfahrbar machen, was Umweltschutz und Nachhaltigkeit bedeutet – so werden sie in die Lage versetzt, zukünftig einen großen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Aber bei der Bildung hört der Umweltschutz in der Region nicht auf. Auch die Unternehmer wissen, dass sie ihre intakte Natur schützen müssen. Das zeigt das Hotel am Wolfgangsee Das Weisse Rössl beispielsweise, das seine Region stark fördert, auf Regionalen Bezug der Produkte achtet und auch die naturnahen SPA Möglichkeiten mit Wärmepumpen betreibt, um keine belastenden Stromquellen zu verwenden.
Jedes Unternehmen kann selbst einen großen Schritt für den Umweltschutz tun: Das zu nutzen, was da ist und sich zu bemühen, so wenig CO2 wie möglich zu erzeugen, in dem die hauseigenen Ressourcen genutzt werden, vermeidet die unnötige Belastung der Umwelt – und auch der nachhaltige Umgang mit den Mitarbeitern, der hier aufgegriffen wird, ist ein Schlüssel für mehr Zufriedenheit nach innen und nach außen. Müllvermeidung ist ein weiteres Stichwort, das Recycling und Entsorgung auf ein Minimum beschränkt. Diese Bewusstmachung führt nicht nur zu einem geringeren ökologischen Fußabdruck, sondern auch zu einer positiven Außenwirkung.
Ein weiteres Plus im Salzkammergut ist das Hochmoorprojekt. Dieses wurde zwar schon vor einigen Jahren ins Leben gerufen, die Werte zeigen jedoch, was es jedes Jahr für die Region tut. „Moore sind“, so Georg Erlacher, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste, „nicht nur wertvolle Ökosysteme und Hotspots der Artenvielfalt, sondern spielen auch als CO2 ‑Speicher eine große Rolle. Ein Hektar intaktes Moor speichert rund 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr — in etwa so viel, wie ein Jahr Autofahren im Durchschnitt verursacht.“ Sie nehmen zusätzlich gewaltige Wassermengen auf, die für eine gesunde Luft im Salzkammergut sorgen und außerdem regulierend wirken, wenn starker Regen Bäche und Flüsse zum Überlaufen bringt.
Diese Projekte zeigen, wie stark das Salzkammergut für Nachhaltigkeit und proaktiven Umweltschutz steht. Es geht dabei zum einen darum, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, zum anderen aber auch das zu nutzen, was vorhanden ist – Wärmepumpen, Ökostrom und der Schutz der Hochmoore, die viel CO2 speichern, ermöglichen das. Dieser Umgang und die aktive Wissensvermittlung stärkt auch die nächste Generation, die lernt, ihre Umwelt zu schützen und zu schätzen – und die dann schließlich da anknüpfen kann, wo wir angefangen haben.
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