Besondere Sportlichkeit bewiesen die 158 Teilnehmer des 14. Hallstättersee Schwimm Marathons am 28. Juli 2025, die bei strömendem Regen an den Start gingen. Für die Schwimmer war der Regen kein Problem, sie wurden ohnehin nass. Eine größere Herausforderung war da eher die sehr kühle Wassertemperatur von 16,2 Grad beim Start. Laut Wettkampfstatuten muss unter 18 Grad Wassertemperatur verpflichtend ein Neoprenanzug getragen werden, lediglich registrierte Eisschwimmer sind von dieser Regelung ausgenommen. Beim HSM waren dies fünf Personen.
Geschwommen wurden die Distanzen 2,1 km, 5 km und 10 km, sowie die bei den Schwimmern besonders beliebte 7km Stecke, bei der der See der Länge nach durchquert wird, mit Start in Obertraun und Ziel im Strandbad Untersee in Bad Goisern.
Mit einer absoluten Bestzeit von 00:32:28 war die Ausseerin Gudrun Lindner, Jahrgang 1971, nicht nur schnellste Dame der 2,1 km Distanz, sondern auch schneller als sämtliche Herren auf dieser Strecke, zudem entschied sie auch die Regionalwertung klar für sich. Bei den Herren siegte der polnische Health Trainer Pawel Nowak mit einer Zeit von 00:33:16. Erster in der Regionalwertung wurde Lokalmatador Joachim Eisen von der ÖWR Bad Goisern mit einer Zeit von 00:37:34 auf der 2,1 km Strecke.
Schnellster auf der 5 km Strecke war Korbinian Burgstaller aus Passau mit einer Zeit von 01:15:07. Die Damenwertung der 5 km Distanz gewann die 51-jährige Deutsche Chris Wiegand mit einer Top-Zeit von 1:13:52, ihre Teamkollegin vom TG Kitzingen, die 29-jährige Hannah Voll war mit 1:14:32 in ihrer Altersklasse ebenfalls am obersten Stockerlplatz.
Die 7 km Seedurchquerung gewann der Deutsche Nicky Lange, ebenfalls vom TG Kitzingen, in der Zeit von 01:38:12 mit etwas mehr als 4 Minuten Vorsprung auf den Deutschen Leopold Lindauer, der noch unmittelbar vor dem Bewerb über den Ostuferweg von Untersee zum Start nach Obertraun lief – zum Aufwärmen und weil die Strecke so schön ist, wie er sagte.
Siegreich bei den Damen war die 25-jährige Tirolerin Chirara Fritz, sie schaffte die 7 km Distanz in 02:01:56 vor Cornelia Ainhirn-Gsenger aus Liezen mit 02:08:08. Eine starke Zeit erschwamm auch Helga Jäger vom USC Bad Goisern, sie durchquerte den See auf der 7 km Distanz in 2 Stunden, 29 Minuten und 33 Sekunden und war damit Beste in ihrer Altersklasse.
Spitzenleistungen erbrachten die Schwimmer der 10 km Langdistanz. Mit einer Zeit von 02:36:59 erging der Tagessieg bei den Herren an den Schweden Jesper Holmberg aus Stockholm, der seine Teilnahme am Hallstättersee Schwimm Marathons mit einem Urlaub im Salzkammergut verband. Während des Schwimmens genoss er vor allem die schöne Landschaft, seine ersten Worte im Ziel: „Nice water, good swim“. Nur 13 Sekunden hinter ihm belegte Sigurd Meiche aus Mattsee Platz 2. Er stieg mit dem Kommentar „Jetzt gfrei i mi auf a Leberkässemmerl“ aus dem Wasser. Ihm war gar nicht bewusst, wie knapp er den Sieg verfehlt hatte. „Ich hatte keine Kontaktlinsen drin, mir war nicht klar, dass ich so weit vorne bin, sonst hätte ich mich sicher noch mehr angestrengt, da wär noch was drin gewesen!“. Aber er war auch mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden: „Es geht nicht um Leistungen oder Rekorde, es war einfach supercool zum Schwimmen“.
Die 24-jährige Sophie Amesberger aus Wels schaffte die 10 km in der sensationellen Zeit von 02:40:24 mit 8 Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten, der Wienerin Paula Haberl. Besonders viel Spaß hatten die beiden Tschechinnen Adele Newman aus Prag und Hilda Grace, die nach 10 Kilometern zeitgleich mit 03:16:43 lachend Hand in Hand aus dem Wasser stiegen, mit einem von der Zeitnehmung gemessenen minimalen Abstand von nur 6 Hundertstelsekunden.
Der Salzpokal für den Staffelsieg erging wie schon im Vorjahr verdientermaßen nach Deutschland an den PSG Feuerbach.
Durch das Programm führte bewährt humorvoll und kompetent Moderator Bernhard Kreuzhuber, der anerkennend bemerkte, wie cool und locker die Athleten ins Ziel kamen, fast als hätten sie einen Badenachmittag und nicht einen Schwimmmarathon im Wettkampfmodus hinter sich. Auch wenn manche völlig entkräftet und durchgefroren waren, die meisten stiegen mit einem Grinser im Gesicht im „Wir sind gekommen, um eine gute Zeit zu haben“ war das Credo.
Bei der Siegerehrung wurden handgemachte Trophäen überreicht, die mit Unterstützung der HTL Haslach gefertigt wurden, und ÖWR Ortsstellenleiter Peter Puntigam bedankte sich bei seinem Team der Goiserer Wasserrettung, die mit über 50 Personen im Einsatz war, bei den Sponsoren und ganz besonders bei den Schwimmern für ihre Sportlichkeit, bei Regenwetter an den Start zu gehen und versprach, den Bewerb auch im nächsten Jahr bei jeder Witterung – außer bei Gewitter — durchzuführen.