Die Zahl der beim AMS Gmunden registrierten Arbeitssuchenden ist gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen – um 112 Personen bzw. 7,6 Prozent. Insgesamt sind derzeit 1.589 Personen arbeitslos gemeldet, hinzu kommen 631 Personen in Schulung. Damit betreut das AMS Gmunden aktuell 2.220 Personen.
Die Arbeitslosenquote liegt laut AMS-Daten bei 3,5 Prozent und damit weiterhin deutlich unter dem oberösterreichweiten Durchschnitt von 4,9 Prozent sowie dem Österreichschnitt von 7,0 Prozent.
Mehr Menschen in Schulung und Betreuung
Neben der steigenden Zahl an Arbeitssuchenden verzeichnet das AMS Gmunden auch einen Zuwachs bei Schulungsteilnehmerinnen und ‑teilnehmern. Gegenüber dem Vorjahr nahmen 49 Personen mehr an arbeitsmarktpolitischen Qualifizierungsmaßnahmen teil. Damit investiert das AMS weiter gezielt in Weiterbildung, um die Chancen auf Wiedereinstieg in Beschäftigung zu erhöhen.
Veränderungen in Alters- und Bildungsstruktur sichtbar
Während die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen unter 19 Jahren um 19 Prozent gesunken ist, zeigt sich bei älteren Personen ein deutlicher Zuwachs. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitssuchenden um 11 Prozent, bei den über 60-Jährigen um 13,3 Prozent.
Auch in der Bildungsstruktur gibt es Verschiebungen: Während die Zahl der Personen mit Pflichtschulabschluss nur leicht zunahm (+2 %), verzeichnen Personen mit Lehrabschluss (+12,6 %), mittlerer Ausbildung (+19,5 %) und akademischem Hintergrund (+16,3 %) stärkere Anstiege.

Langzeitarbeitslosigkeit nimmt spürbar zu
Die Zahl der Personen, die über längere Zeit ohne Beschäftigung sind, steigt deutlich. 234 Personen sind zwischen 181 und 365 Tagen ohne Arbeit (+25,8 %), 138 Personen bereits länger als ein Jahr arbeitslos – ein Plus von 60,5 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht strukturelle Herausforderungen am regionalen Arbeitsmarkt, insbesondere für ältere und geringqualifizierte Personen.
Rückgang bei offenen Stellen
Dem AMS Gmunden sind derzeit 1.419 offene Stellen gemeldet, das entspricht einem Rückgang um 234 Stellen bzw. 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Zugang neuer Stellen ist rückläufig (–7,2 %). Das Service für Unternehmen des AMS steht weiterhin im engen Austausch mit den Betrieben, um offene Positionen möglichst rasch mit passenden Arbeitskräften zu besetzen.

Gute Chancen für Lehrstellensuchende
Der Lehrstellenmarkt zeigt sich robust: Ende September standen 391 offene Lehrstellen zur Verfügung – ein Plus von 8,3 Prozent. Gleichzeitig waren nur 20 Jugendliche lehrstellensuchend, was einem Rückgang von 23,1 Prozent entspricht. Das bedeutet sehr gute Chancen für Jugendliche, rasch eine passende Ausbildung zu finden.
Hohe Dynamik am Arbeitsmarkt
Im September 2025 meldeten sich 671 Personen neu arbeitslos (367 Frauen, 304 Männer), während 905 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten – davon 430 durch Arbeitsaufnahme. Diese Zahlen belegen die hohe Fluktuation und Beweglichkeit am Gmundner Arbeitsmarkt.
Fazit: Stabiler Arbeitsmarkt mit neuen Schwerpunkten
Der Arbeitsmarkt im Bezirk Gmunden bleibt insgesamt stabil, auch wenn sich die Herausforderungen verschieben. Während die Situation für Jugendliche und Lehrstellensuchende erfreulich ist, nimmt die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen deutlich zu. Das AMS Gmunden setzt daher verstärkt auf gezielte Beratung, Qualifizierung und neue Förderinstrumente für ältere Arbeitssuchende. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt weiterhin ein zentrales Ziel.