Dr.in Petra C. Braun sensibilisiert anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni und Welttages der Ozeane am 8. Juni mit einer Veranstaltung in Gmunden für die Bedrohungen dieses faszinierenden Lebensraums. Die Filmvorführung mit anschließender Diskussion ist nur der Auftakt für zahlreiche universitäre Aktivitäten in Gmunden in diesem Sommer.
Seit Ende 2010 wirkt Dr.in Petra C. Braun (geb. Gruber), Vorständin des Interdisziplinären Forschungsinstituts für Entwicklungszusammenarbeit der Universität Linz (IEZ) in Gmunden. Nach erfolgreichem Auftakt eines Forschungsnetzwerkes im Juni 2012, das Anfang Juli bereits zum dritten Mal in Gmunden tagen wird und nach Lehrveranstaltungen im Kapuzinerkloster, in deren Kontext Mitte Juni auch eine Gruppe internationaler Studierender der Universität für Gastronomische Wissenschaften (Bra/Italien) nach Gmunden kommen werden, lädt die Wissenschafterin zur fünften öffentlichen Veranstaltung ins Stadttheater Gmunden.
Nach der Filmvorführung steht Francisco Mari, Referent für Agrarhandel und Fischerei, Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst für eine Diskussion zur Verfügung. Moderiert wird die Veranstaltung von Klaus Buttinger, OÖN.
Planet Ocean – faszinierend und bedroht
Mi. 5. Juni 2013, Beginn 19.00 Uhr, Stadttheater Gmunden Der 90 minütige Dokumentarfilm „Planet Ocean“ von Yann Arthus-Bertrand und Michael Pitiot zeigt in seinen spektakulären Luft- und Unterwasseraufnahmen nicht nur die Schönheit unseres Planeten, sondern auch die Bedrohungen, die der Mensch für die Meeresökosysteme darstellt, auf die er letztlich angewiesen ist.
Die Weltmeere bedecken mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche – sie erfüllen eine zentrale Funktion in globalen Stoffkreisläufen, haben wesentlichen Einfluss auf den Klimahaushalt und sind eine bedeutende Rohstoff‑, Energie‑, Nahrungs- und Einkommensquelle. Für 540 Millionen Menschen bieten Fischerei und Aquakultur die Lebensgrundlage; 95 Prozent der Fischer leben in sich ökonomisch entwickelnden Ländern. Doch das Leben in und von den Ozeanen ist bedroht: Millionen Tonnen an Plastikabfällen und Düngemittelresten verschmutzen und vergiften die Meere. Technisch hoch gerüstete Fangflotten plündern die Ozeane und missachten die Rechte und Bedürfnisse der lokalen Fischer. 85 Prozent der Fischbestände in den Weltmeeren sind überfischt, erschöpft oder bis an die Belastungsgrenze ausgebeutet.
Etwa 40 Prozent des jährlichen Weltfischfanges werden als ungewollter Beifang qualvoll entsorgt und verschwendet. Umfassende Strategien zum Meeresschutz und deren Umsetzung, eine sozial und ökologisch nachhaltige Fischerei und ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Leben sind dringend erforderlich. „Let’s act now“ ist die zentrale Botschaft des Films „Planet Ocean“.
Bei der Veranstaltung werden die Schüler der Talentförderkursgruppe des BG/BRG Gmunden unter der Leitung von Mag. Marianne Kapeller Einblicke in ihre Projektarbeiten, die zum Leitthema “Entwicklungspolitik — Schwerpunkt Ernährung” erarbeitet wurden, geben. Ausgehend vom Versuch, die globalen Zusammenhänge der Agroindustrie mit all ihren negativen Auswüchsen zu durchschauen, wurde der Fokus insbesondere auf die Bewusstseinsbildung der Mitschülerinnen und ‑schüler gelegt, wenn es etwa um die Vermeidung von Lebensmittelabfällen geht, um Kenntnisse über Haltbarmachung und Konservierung oder auch die Vorteile biologischer Landwirtschaft.
Internationale Studierende zu Gast in Gmunden
IEZ-Institutsvorständin Dr. Petra C. Braun lehrt seit mehreren Jahren auch an der Universität Wien und hat ihre Lehrveranstaltungen für Studierende der Internationalen Entwicklung bereits mehrfach im Kapuzinerkloster Gmunden abgehalten. Der nächste Lehrveranstaltungsblock „Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Ernährungssicherung“ findet von 13.–16. Juni wiederum im Kapuzinerkloster statt.
Dieses Mal nimmt auch eine Gruppe internationaler Studierender der 2004 gegründeten Universität für Gastronomische Wissenschaften (Bra/Italien; Infos: www.unisg.it/en/) teil. Im Rahmen dieses Studiums sind praktische Erfahrungen auf den verschiedenen Ebenen der Lebensmittelproduktion, Vertrieb und Vermarktung zu sammeln. Dabei werden auch Ausflüge in andere Länder unternommen, so kommen die Studierenden heuer nach Österreich, insbesondere Oberösterreich, um mehr über unsere Lebensmittelkultur zu erfahren.
In Gmunden stehen ein Knödelworkshop mit Ingrid Pernkopf, eine Ausfahrt mit einem Traunseefischer und ein „Stanglfisch“-Essen auf dem Programm. Ganz im Sinne der Philosophie von Slow Food sollen die Studierenden lernen, wo, wann, was, unter welchen Bedingungen angebaut, verarbeitet und zubereitet wird, um mit Freude verantwortungsvollen Genuss leben zu können.
Forschungsnetzwerk trifft sich zum dritten Mal in Gmunden Auf Einladung der IEZ-Institutsvorständin Dr. Petra C. Braun kommen am 1./2. Juli in Gmunden erneut Wissenschafter und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen,
um sich über die brennenden Forschungsfragen und gesellschaftlichen Handlungserfordernisse im Hinblick auf die zunehmende Knappheit der natürlichen Ressourcen wie fruchtbarer Boden, Wasser und die Vernichtung der biologischen Vielfalt und damit unserer Lebens- und Wohlstandsgrundlagen auszutauschen. Das Forschungsnetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Ursachen und Trieb¬kräfte nicht nachhaltiger Ressourcennutzung und deren Effekte auf die Ernährungssicherung zu analysieren und Wege zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem zu erforschen.
Planet Ocean – faszinierend und bedroht
Eine Veranstaltung des Interdisziplinären Forschungsinstitutes für Entwicklungszusammenarbeit der Universität Linz in Gmunden (IEZ) in Kooperation mit der Kulturinitiative 08/16, Slow Food in Oberösterreich, den Oberösterreichischen Nachrichten und der Stadtgemeinde Gmunden, unterstützt von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, dem Lebensministerium und dem Linzer Hochschulfonds.