Holocaust-Überlebende Erika Bezdíčková mit Wort, Film, Wort begegnet Klaviermusik, Wort und Ölgemälde von Rainer König-Hollerwöger im Stadttheater Gmunden. Bereits die wellenhaften Bewegungen, das in Tönen einzigartige Funkeln der vom Gmundner Künstler und Wissenschaftler Rainer König-Hollerwöger vorgetragenen Klaviermusik schuf eine Atmosphäre der besonderen Art.
Ein humanitärer Dreiklang, der hier in dem einzigartigen Stadttheater Gmunden in Vertretung des Herrn Bürgermeisters Heinz Köppl durch Frau Katharina Mizelli, die Stadträtin der Stadtgemeinde Gmunden, SE Herrn Botschafter Dipl.-Ing. Jan Sechter der Tschechischen Republik in Österreich und Frau Jutta Skokan, die Intendantin der Salzkammergut Festwochen Gmunden in lokaler und internationaler Wiese entstand. Sie begrüßten die von Brno, der Landeshauptstadt in Südmähren, mit ihrem Mann angereiste Frau Erika Bezdíčková und den in Gmunden geborenen Rainer König-Hollerwöger. (RKH)
Mit dem in Tschechien sehr bekannt gewordenen Film, in dem Frau Erika Bezdíčková das KZ Auschwitz und ihren Geburtsort in der Slowakei besucht, begann die Vergangenheit sich in der Gegenwart anzukündigen. Wie dumpfes Donnergrollen mit ein paar hoffnungsvollen Sonnenstrahlen war dann die Klaviermusik. Es erhob jene sprachgewandte Holocaust-Überlebende ihr Wort.
Mit klaren, historisch fundierten Strichen zeichnete sie aus ihrem ganz persönlichen Erleben und Wahrnehmen ein einzigartiges Gemälde, das einmündete in ihre drei Sterne am Himmel. Denn diese waren ihre für sie geistig nach wie vor anwesende Mutter, ihr Vater und sie selbst, als sie als Kind im KZ Auschwitz nach der Ermordung ihrer geliebten Eltern war. Engel und Sterne waren durch ihr Erleben in der unbeschreiblichen Hölle der KZ´s nachfühlbar.
Diese Welt jenseits aller Ideologien fand in der zauberhaften Klaviermusik von Rainer König-Hollerwöger eine berührende Resonanz. Aus seinem Buch „JULIA K. GEWISSHEIT DER UNGEWISSHEIT“ las er Stellen vor, die Erika Bezdíčková in einer evangelischen Kirche in Wien schildern. Diese strahlende Liebe inmitten eines Kirchenraums wurde genauso mit Worten gemalt wie jene Stellen aus seinem soeben erschienenen Buch „Vermisst – gesucht – entschwunden. Andrea´s RUF nach Mitgefühl“, in dem der frühe Bezug von Erika zum Wasser deutlich wurde. Das stets bewegte und sich wandelnde Wasser ist für die Holocaust-Überlebende Übersetzerin die einzige Therapie. Sie liebt den Traunsee und die Stadt Gmunden. Mit ihrer sonoren Stimme las Frau Erika Bezdíčková aus ihrem Buch „Mein langes Schweigen“.
Als Draufgabe schenkte RKH ein paar Klavierklänge des Salzkammerguts, wie aus himmlischen Sphären mitten in Gmunden, das hier eine einzigartige lebendige, menschliche und kulturelle Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart wurde. Das Publikum war berührt und begeistert. Den Ehrenschutz hatte der Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer übernommen. Er hatte Frau Erika B. und RKH im Herbst 2013 zum Beginn des Projekts „verfolgt-verschwunden-gesucht“ ins Landhaus in Linz eingeladen. Das vorm Podium ausgestellte leuchtende Ölgemälde malte RKH für diese Veranstaltungsreihe.