Es hat nur wenige Minuten gedauert und traf die Wassersportler mit voller Härte. Eine Unwetterfront zog am frühen Sonntagnachmittag über das Salzkammergut hinweg. Um 13:21 Uhr löste die Landeswarnzentrale auf den Salzkammergut-Seen die Sturmwarnungen aus. Knapp eine halbe Stunde später wüteten bereits Starkwinde sowie heftige Regenschauer.
Gischt hüllte Landschaft in Weiß
Am Traunsee zog ein heftiger Viechtauer, ein gefährlicher Gewitterwind, der bereits vielen das Fürchten lehrte von Altmünster kommend über den Traunsee. Meterhohe Wellen peitschten am Ostufer des Traunsees über die Kaimauern und in der Bucht vor Gmunden kämpften die Traunsee-Schiffe Karl Eder, Poseidon und die Gisela gegen die Gischt an. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Männer der Wasserrettungen am Traunsee, Attersee und Wolfgangsee, die zahlreiche Bootsfahrer in Sicherheit bringen mussten.
Auch am Attersee sowie am Wolfgangsee sind mehrere Bootsfahrer durch die heftigen Winde in Seenot geraten. Ein Spuk, der nach rund 10 Minuten wieder vorbei war und die Sonne lachte vom Himmel. Im Bereich der Segelschule Attersee kamen gleich mehrere Boote in Seenot. Alle vier Boote der Wasserrettung Attersee waren im Sturmeinsatz. Boot Nußdorf war mit 4 Rettern, Boot Weyregg mit 6 Rettern, Boot Litzlberg mit fünf Personen, Boot Unterach mit drei Personen sowie die beiden Boote der Polizei Unterach und Schörfling. Gesamt mussten am Attersee 12 Bootsbergungen durchgeführt werden. Dabei wurden 17 Erwachsene und 2 Kinder geborgen. Personen wurden keine verletzt.
Sturmchaos am Attersee hält Wasserrettung auf Trap
“Da liegt man noch ganz entspannt auf der Liegewiese und genießt das schöne Wetter und auf einmal sieht man rund um den See die Sturmwarnleuchten und keine halbe Stunde später trifft eine tiefschwarze Wolkendecke ein. Kind und Kegel wird zusammengepackt und der Weg nachhause gesucht, was rund um den Attersee zu leichten Staus führte. Aber jetzt ging es für die Wasserretter des Attersees erst richtig los!”, erzählt Andreas Hemetsberger von der Wasserrettung Ortsstelle Nußdorf am Attersee im salzi.at Gespräch.
25 Mann gaben alles um Segler, Schwimmer und Co vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Zeitgleich mit der Sturmwarnung wurden auch die Pager der Wasserrettungen ausgelöst. Die Einsatzboote fuhren die einzelnen Segelboote, Tretboote und Elektroboote an und machten sie auf das heranziehende Unwetter aufmerksam.
Warnsignale ignoriert
“Zu diesem Zeitpunkt war am See noch nichts von dem herannahenden Sturm zu sehen, daher wurden die Informationen der Wasserrettung nicht von allen ernst genommen. Meist sind es Segel- oder Tretboote, die die Sturmwarnung nicht ganz ernst nehmen und nur mehr mit Hilfe eines Motorbootes ans Ufer zurückkommen.”, so Hemetsberger weiter.
Nach Eintreffen des Unwetters kamen zahlreiche Wassersportler in Seenot. In eineinhalb Stunden konnten die vier Einsatzmannschaften Nußdorf, Weyregg, Litzlberg, Unterach und auch zwei Exekutivboote von Unterach und Schörfling 12 Boote, 17 Personen und 2 Kinder, die mit ihrem Optimist gekentert waren, bergen und sicher an Land bringen.
Verletzt wurde niemand. Koordiniert wurden die zahlreichen Alarmierungen von der Einsatzzentrale Nußdorf, die um 14:20 den kurzen, aber sehr intensiven Einsatz ohne große Schäden beenden konnte.
Jeder der bei einer Sturmwarnung nicht an das Ufer fährt und später gerettet werden muss, der sollte diese Rettung selber bezahlen müssen, denn nicht an das Ufer fahren ist grob fahrlässig.
ein großer dank an die gmundner wasserrettung. leider habe ich am wasser keine wasserpolizei gesehen. erst als alles vorbei war, wurde sie gesichtet