Abfuhr nach Hochzeitsfeier! So könnte man die Niederlage Attergaus gegen Ohlsdorf auch bezeichnen. Nachdem am Vortag Einser-Goalie Martin Eder seiner Andrea das Ja-Wort gegeben hatte, dürfte für einige seiner Mitspieler die Hochzeitsfeier doch zu anstrengend gewesen sein.
In den ersten zwanzig Minuten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, welches allerdings meist nur im Mittelfeld stattfand, Torchancen waren Mangelware. Dannach gewann aber Ohlsdorf mehr und mehr Spielanteile und die Heimelf von Trainer Stefan Riedl fiel deutlich zurück.
In der 31. Minute dann die verdiente Führung der Gäste durch Eduard Pop. Die Attergauer Abwehr brachte mehrmals den Ball nicht aus der Gefahrenzone und nach mehreren erfolgreichen Abwehrversuchen landete der Ball schließlich unter Eder-Ersatztormann Alexander Wintereder doch hinter der Torlinie.
Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Jetzt war Attergaus Trainer gefragt, denn einige Umstellungen waren notwendig. Und so kamen nach der Pause für den enttäuschenden Christian Herzog und für den angeschlagenen Tobias Huschka Verteidiger Lukas Hüttmaier und Stürmer Johannes Hemetsberger.
Die zweite Halbzeit war kaum angepfiffen, machte der eben eingewechselte Hüttmaier einen kapitalen Fehler, legte für Jürgen Aschauer ideal auf und dieser hatte keine Mühe Keeper Wintereder zu bezwingen. Der Heimelf blieben nur wenige Minuten um zu verschnaufen, denn der Torreigen sollte bald weitergehen: In der 55. Spielminute nutzte Robin Frühwirth einen Fehler der Abwehr und stellte auf 3:0 für Ohlsdorf.
Doch jetzt nahm sich Attergau ein Herz und hatte in den folgenden Minuten die stärkste Phase. In Minute 64 war es Daniel Breitwieser, der den Anschlußtreffer zum 1:3 besorgte. Und wer jetzt glaubte daß die Heimischen noch einmal das Blatt wenden würden, wurde bald dannach enttäuscht. Denn die letzte Viertelstunde sollte noch Jürgen Aschauer Festspiele bringen.
Bevor sich der Stürmerstar Ohlsdorfs in der 86. Minute austauschen ließ, gab er noch zweimal, nämlich in Minute 74 und 85 seine Visitenkarte bei Attergaus Ersatzkeeper Alexander Wintereder ab. Bei den Attergauern kann man sicherlich nicht alles auf die Hochzeitsfeier abschieben. Bereits im letzten Spiel gegen Vöcklabruck hat man gesehen, dass zu viele leichtsinnige Abspiel – und Stellungsfehler in der Abwehr sich eingeschlichen haben. Die beste Verteidigung der letzten Saison ist jedenfalls sehr löchrig geworden.
Zuhause mit fünf Gegentreffer verloren hatte man zuletzt vor genau 2 Jahren und zwar gegen Roitham (2:5), dem nächsten Gegner auswärts. Trainer Stefan Riedl hat in den nächsten Tagen sicherlich viel Arbeit zu verrichten, will man die Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur führen. Denn nicht nur die Abwehr macht Sorgen. Wenn man nach 53 Minuten erst die erste Torchance vorfindet, dann hat auch das Mittelfeld und der Angriff versagt.
Der Tabellenführer aus Ohlsdorf zeigte in diesem Spiel sein gutes Kollektiv mit einem herausragenden Stürmer Jürgen Aschauer und ist in dieser Form sicherlich ein Meisterkanditat in dieser Klasse. Bei Attergau kann man nur mit der Leistung von Daniel Lametschwandtner und Dominic Derflinger zufrieden sein. Ersatz-Torhüter Alexander Wintereder ist sicherlich nicht schuld an dieser empfindlichen Niederlage.