Im Rahmen von ESPRIS emanzipatorische Sprachlernmethoden im Salzkammergut haben sich Praktiker_innen und Wissenschaftler_innen aus Europa im Bildungszentrum Salzkammergut in Ebensee getroffen um ihre Erfahrungen mit Audiosprachkursen so wie sprachwissenschaftliche Erkenntnisse weiter zu geben. Der Konzeptionsworkshop wurde von COMMIT, dem Community Medieninstitut mit dem Ziel gestaltet, eine Grundlage für das Konzept der Sprachlernsendungen zu erhalten, die im Freien Radio Salzkammergut produziert und ausgestrahlt wie auch in weiterer Folge anderen Radiostationen zur Verfügung gestellt werden.
Welche Möglichkeiten bietet das Medium Radio um eine Sprache zu erlernen? Brigitta Busch, Professorin am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien leitete den Workshop mit einem Vortrag zu Sprachenpolitik und Mehrsprachigkeit ein. Es ging um die Frage nach dem emotionalen Erleben und woher Gefühle wie etwa Scham in Zusammenhang mit Sprache kommen. Das subjektive Spracherleben und der Umstand, dass niemand einsprachig ist sondern jeder Mensch in der jeweiligen Situation über ein individuelles Sprachrepertoire verfügt stehen im Mittelpunkt ihrer Forschungen. In zahlreichen weiteren Inputs wurde das Thema wissenschaftlich von unterschiedlichen Blickwinkeln wie zum Beispiel aus Sicht der kritischen Migrationsforschung beleuchtet.
Praktische Erfahrungen mit Radio Sprachlernprojekten, von Sprachlernkursen auf unterschiedlichen Niveaus bis hin zu Mehrsprachigkeit in der Radiokunst oder dem Audiosprachkurs „Schweizerdeutsch verstehen“ gaben Einblicke in die in Europa bestehenden Erfahrungen mit Audio Sprachlernkursen.
Die Freien Radios bieten im Zusammenhang mit Sprache und Stimme vielfältige Möglichkeiten. Mit Audiosprachkursen soll der Versuch unternommen werden, den Themenbereich Sprachen lernen, Kommunikation, verstehen und verstanden werden differenziert zu betrachten und die Hierarchie zwischen so genannten „Wissenden“ und „Unwissenden“ aufzulösen. Nähere Informationen auf www.espris.at