Über die Wintermonate wurde am Trockendock in der Werft der Traunseeschifffahrt in Ebensee das Wahrzeichen der Traunseeregion, die Gisela, in mühevoller Kleinarbeit restauriert und generalüberholt. Bei einem Pressegespräch am vergangenen Freitag präsentierten die “Freunde der Stadt Gmunden” gemeinsam mit der Traunseeschifffahrt vor einem etwas ungewohnten Bild die Baufortschritte. Dazu musste aber die “Alte Dame” an Land gezogen werden, ein Schauspiel, das nur etwa alle 33 Jahre vorkommt.
1000 Quadratmeter Fläche erhielten Neuanstrich
In mehreren Sanierungsschritten wird der “Alten Dame” wieder neues Leben eingehaucht. Da kaum Baupläne vorliegen, mussten anhand alter Ansichten neue Pläne gezeichnet werden. So konnte nach diesen Plänen der komplette Unterbau des Schiffes erneuert und mit schußssicherem Kevlar wasserdicht gemacht werden.
Auf einer Fläche von mehr als 1000 Quadratmeter wurden mehrere Schichten Farbe aufgetragen. Auch das alte Ruderblatt wurde mit bedacht auf die alten Fertigungstechniken erneuert. Hunderte Nieten wurden ausgetauscht. Der noch fehlende Schornstein wird in den nächsten Wochen wieder montiert. In der nächsten Sanierungsphase wird das Oberdeck mit Inneneinrichtung erneuert. Da das Dampfschiff Gisela eines von drei denkmalgeschützten Passagierschiffen in Österreich ist, wurden alle Sanierungsmaßnahmen unter den strengen Augen des Bundesdenkmalamtes vorgenommen.
Saniert um 425.000 Euro
Die gesamten Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 425.000 Euro, welche zum Großteil von der Traunseesschifffahrt, aber auch durch Subventionen vom Land OÖ und dem Verein finanziert wird.
Die Gisela, einer der ältesten Dampfer der Welt (Baujahr 1871) konnte in den 1980ern vor dem Schweißbrenner gerettet werden. Der Verein “Freunde der Stadt Gmunden” kaufte damals die Gisela und übergab sie an die Traunseeschifffahrt. Die Gisela verfügt heute noch über eine oszillierende Verbunddampfmaschine. Maschine sowie Maschinisten können Sie vom Deck aus beobachten.