Der heurige Tag des Denkmals am 29. September 2013 ist dem Thema „aus Stein?“ gewidmet. Fast 300 Objekte in ganz Österreich werden an diesem Tag für Besucher geöffnet, davon 66 in Oberösterreich. Im Vordergrund steht die Vielfalt des Materials Stein, speziell in der Baukunst und Skulptur.
Eines der präsentierten Objekte sticht heraus, weil es so gar nicht zum Motto Stein passt. Und es sticht gleichzeitig am Tag des Denkmals in See — einer der ältesten Raddampfer der Welt, die “Gisela” auf dem Traunsee. Heuer im Frühjahr wurde die “alte Dame” für Sanierungen auf das Trockendock gelegt. Beim 142 Jahre alten Schiff wurde der Unterwasserbereich erneuert und auch auf dem Deck wurden Arbeiten durchgeführt. Dass sie aus dem Wasser geholt wurde, war zum letzten Mal vor zwanzig Jahren der Fall.
Der Schaufelraddampfer „Gisela“, benannt nach einer Tochter von Kaiser Franz Joseph I., ist mit dem Baujahr 1871 eines der ältesten Dampfschiffe der Welt. Der 52 m lange Dampfer fasst bis zu 300 Passagiere, welche sein unverwechselbares Flair genießen können. Konstruiert und gebaut wurde die „Gisela“ in Wien nach den Plänen des britischen Industriellen, Schiffs- und Maschinenbauers Joseph John Ruston I. Nach der Fertigstellung wurde der Dampfer in seine Einzelteile zerlegt, an den Traunsee gebracht und wieder zusammengesetzt.
In seinem eisernen Rumpf befindet sich die von der Prager Maschinenfabrik AG hergestellte oszillierende Verbunddampfmaschine mit einer Leistung von 120 PS. Bereits am 24. September 1871 wurde mit der „Gisela“ eine erste Probefahrt unternommen und im Frühjahr 1872 wurde sie schließlich offiziell in Dienst gestellt.
Später transportierte sie oftmals die kaiserliche Familie von Gmunden nach Ebensee auf ihrem Weg zur Sommerfrische nach Bad Ischl. Dafür wurde im hinteren Bereich des Schiffes extra eine eigene Kaiserkabine geschaffen.