Nach dem in Ohlsdorf in den letzten Wochen mehr als 60 Bürger Geruchsbelästigungen nach dem Öffnen ihres Wasserhahns bei der Gemeinde meldeten, wurden unverzüglich zahlreiche Wasserproben gezogen und Ursachenforschung betrieben. Erste Testergebnisse bescheinigen alle samt absolute Unbedenklichkeit beim Konsum des Wassers. Dennoch wurde der Brunnen Sandhäuselberg vom Netz genommen. Die Bezirkshauptmannschaft sowie das Land wurden informiert.
Bei einer Pressekonferenz am Samstagvormittag beruhigt Ohlsdorfs Bürgermeisterin Christine Eisner (VP) mit Vertretern des Gemeinderates sowie dem Wasserexperten und Chemiker sowie dem ehemaligen Umweltanwalt des Landes OÖ, Johann Wimmer, dass das Wasser keinerlei Verunreinigung aufweise und der Genuss unbedenklich sei. Die Gemeinde ist ratlos. Woher der Geruch jedoch komme, kann man sich nicht erklären.
Hochwasser 2013 als mögliche Ursache der Geruchsbelästigung
Die Gemeinde hat bereits erste Sofortmaßnahmen getroffen und unzählige Proben gezogen. Laut Wasserexperten Johann Wimmer könnte das Hochwasser 2013 und der aktuell niedrige Grundwasserpegel zur Geruchsbelästigung führen. “Wasser ist eine hochkomplexe Materie. Ich vermute, dass die Geruchsbelästigung aus einem organischen Abbauprozess — beispielsweise durch Algenbildung im Leitungsnetz — entsteht. Abbauprodukte bestimmter Algen können beispielsweise eine Substanz mit dem chemischen Namen Methyl-Isobormeol freisetzten, wodurch der muffig-modrige Geruch entsteht.”, sagt Wimmer und weiter:
“Über eine Dauer der Geruchsbelästigung kann man nichts sagen. Das kann von einigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten andauern! Ich empfehle der Gemeinde, das Ortsleitungsnetz mit Chlordioxid (Anm. nicht zu verwechseln mit Chlor) zu reinigen und weiterhin sehr genau laufend weitere Proben zu ziehen und den Geruch des Wassers in einem Labor chemisch analysieren zu lassen.”
Geruchsbelästigung Temperaturabhängig
Johann Wimmer: “Je kälter das Wasser, umso geringer ist die Geruchsbelästigung. Auch dies spricht für die Version der Algenbildung und deren stark riechenden Abbauprodukte!”
Bürgermeisterin Christine Eisner: “Wir werden alles daran setzten, dass unsere Bürger beste Wasserqualität in ihren Haushalten genießen können. Auch werden wird in den nächsten Tagen Gespräche mit den umliegenden Gemeinden führen und nötigenfalls von diesen Trinkwasser in unser Leitungsnetz einspeisen. Dies sei technisch möglich — jedoch nicht in einer “Ho ruck Aktion” umsetzbar.”
Mehrfach bestätigt wurde, dass das Wasser im vollen Umfang genusstauglich ist. Die physikalisch-chemische und die mikrobiologische Untersuchung haben bei allen Proben ergeben, dass sowohl die Probe aus der Volksschule als auch die aus dem Hochbehälter keinerlei Beeinträchtigung aufgewiesen haben. Vorsorglich und zur Eingrenzung möglicher Ursachen wurde bereits am 10. Jänner der Brunnen Sandhäuslberg vom Netz genommen und die gesamte Versorgung auf den Gemeindebrunnen Aupointen umgestellt. Bei einer darauf hin durchgeführten Untersuchung des Wassers aus dem Sandhäuslberg-Brunnen wurde ebenfalls Trinkwasserqualität festgestellt.
bitte beachten sie den sehr guten artikel von edi brandtner in den ooö nachrichten vo, 3.2. der bringt es objektiv auf den punkt
Borneole heissen die, mit N wie Borneo und nicht M wie Bormio.