Eine private Sicht auf den Ersten Weltkrieg zeigt die Ausstellung “Im Visier” im Photomuseum des Landes Oberösterreich im Kaiserpark Bad Ischl,. Im Blickpunkt der Ausstellung steht das Fotoalbum eines anonymen Linzer Regimentsarztes der k.k. Landwehr. Die Eröffnung der Ausstellung nahm Landeskulturreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer vor.
Die wissenschaftliche Leiterin des OÖ Landesmuseums Dr. Gerda Ridler und Bürgermeister Hannes Heide dankten einander gegenseitig, dass eine Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Ausstellung im Marmorschlössel und jener in der Trinkhalle zustandegekommen ist. Kuratiert wurde die Ausstellung von Mag. Jasmin Haselsteiner-Scharner, die das Album des Arztes und die Fotos darin wie folgt beurteilt: Sorgfältig beschriftet und annähernd chronologisch nach Kriegsende geordnet, beinhaltet es ausschnitthaft Ereignisse und persönliche Beobachtungen von der Front. Zunächst am nordöstlichen Kriegsschauplatz stationiert, konzentriert sich sein Blick dabei kaum auf seine medizinische Tätigkeit, wie es sonst in Alben dieser Berufsschicht oft der Fall ist.
Stattdessen war für ihn sein „außerberufliches“ Umfeld besonders dokumentierenswert: Alltägliche Situationen und Tätigkeiten wie Essenszubereitung, Körperpflege oder unspektakuläre Märsche der Soldaten wurden häufig abgelichtet. Diverse Gruppenporträts seiner „Kriegsfamilie“, die ihn im Kreise der Kollegenschaft bei geselligen Freizeitaktivitäten zeigen, könnten sogar nach Hause geschickt worden sein, um sein persönliches Wohlergehen zu versichern.
Die Ausstellung im Photomuseum Bad Ischl ist bis 31. Oktober zu sehen.