Weiterhin nicht betreten werden darf das Wohnhaus in Obertraun 3 nach dem gestrigen Felssturz (salzi berichtete ausführlich). Kurz nach Mitternacht löste sich in der Nacht auf Dienstag ein rund 10 Tonnen schwerer Felsbrocken vom Wehrkogel in Obertraun und donnerte mitten durch ein 300 Jahre altes Wohnhaus. mitten durch ein Schlafzimmer. Die 38-jährige Mieterin kam leicht verletzt ins Krankenhaus, sechs weitere Mieter und ein Baby blieben unverletzt.
Wohnhaus bleibt bis auf weiteres gesperrt
Nun sind die Geologen am Zug. Das Wohnhaus bleibt bis auf weiteres gesperrt. Die Untersuchungen durch den Landesgeologen und Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung laufen auf Hochtouren. Die Experten haben im Zuge ihrer Erkundungen außerdem festgestellt, dass insgesamt 60 bis 70 Kubikmeter Fels und Geröll oberhalb des Hauses abgerutscht sind, alleine der Felsen, der das Haus getroffen hat, ist rund zehn Kubikmeter groß. Neben der Unglücksstelle liegende Gebäude werden jetzt in einer Sofortmaßnahme mit mobilen Betonwänden gesichert. Als Grund für den Felssturz werden die langanhaltenden Niederschläge der vergangenen Wochen vermutet.
“Erst vor ein paar Wochen haben wir das Areal kontrolliert und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Leider war die Natur schneller, denn dich Sicherung des Felsbrockens war als weiterführende Maßnahme geplant!”, sagt Geologe DI Michael Schiffer von der Wildbach- & Lawinenverbauung.
Melanie und Gunther Köberl haben als Hausbesitzer am frühen Abend ihren Zweitwohnsitz verlassen. Sie sind überglücklich, dass ihren Mietern nichts passiert ist. “Wir sind so froh, dass es keine Personenschäden gibt. Der materielle Schaden lässt sich wieder richten!” Das Mieterehepaar Dragan und Jelena Skcrobic wurde durch den Lärm des Anpralls wach. “In Panik sind wir durch das Fenster ins Freie geflüchtet und konnten es vorerst gar nicht glauben, was passiert ist!”
salzi.aktuell — Nachrichten vom 12.08.2014
Ausweichquartiere für Bewohner gefunden
Die Bewohner, mehrheitlich Saisonarbeiter in der regionalen Gastronomie, wurden aus dem Schlaf gerissen — sie hatten überwiegend großes Glück. Eine 38-Jährige wurde verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die anderen blieben unverletzt. Das Haus ist derzeit nicht bewohnbar. Mittlerweile sei es gelungen, für alle acht Bewohner Ausweichquartiere zu finden, so Bürgermeister Höll. Die Gemeinde habe angeboten, sie vorübergehend in der Volksschule unterzubringen. Das sei aber nicht notwendig, weil die beiden Familien Ersatzunterkünfte bei Freunden beziehungsweise Arbeitgebern bekommen hätten.