Bei der Keimbelastung im Ohlsdorfer Trinkwasser gibt es noch keine endgültige Entwarnung. Obwohl die Bakterien bereits sehr deutlich reduziert wurden, sind an einzelnen Messstellen noch Enterokokken nachgewiesen worden. Bis zur fertigen Desinfektion und Spülung des gesamten Leitungsnetzes können geringfügige Belastungen des Trinkwassers nicht ausgeschlossen werden. Die nächste amtliche Information und damit auch die neuesten Untersuchungsergebnisse werden in den nächsten Tagen per Post ausgeschickt. In den kommenden Tagen steht im Bürgerservice weiterhin Tafelwasser für die betroffenen Haushalte bereit.
Erhebungsstand aus Sicht der Behörde
Die letzte und damit aktuellste Beprobungsreihe vom 6.10. – 9.10.2014 bezüglich der Pestizide im Grundwasser zeigte keine wesentlichen Unterschiede zu der Beprobungsreihe vom September. Das Grundwasser entlang der Traun beginnend mit der Deponie Asamer zeigt über mehrere Kilometer eine erhebliche Belastung mit Pestiziden. Die Pestizide mit den höchsten Funden sind Clopyralid, Metribuzin und Clomazon, wobei bei diesen drei Stoffen Clopyralid die höchsten Konzentrationen aufweist und deshalb bei kartografischen Darstellungen als „Leitpestizid“ verwendet wird. Südlich der Deponie Asamer, also im Zustrom zur Deponie, weist das Grundwasser keine Belastung mit Pestiziden auf. Eine untersuchte Sonde weist extrem hohe Messwerte auf und im Zusammenhang mit den Messergebnissen der anderen Sonden im Umfeld der Deponie Asamer, die auch von anderen Vergleichsmessungen bestätigt wurden, konnte die mögliche Eintragsstelle der Pestizide auf die Deponie zurückgeführt werden.
Weitere Messergebnisse und mögliche Entwicklungen
Rechtsufrig der Traun (Gemeinde Laakirchen) wurden nur wenige Grundwasseraufschlüsse gefunden, die eine sinnvolle Untersuchung zulassen. Die Brunnen der Wasserversorgung Laakirchen sind unbelastet, in den Uferfiltratbrunnen der UPM (Papierfabrik) wurden Belastungen im einstelligen µg-Bereich gemessen. Nördlich der Autobahn in der Gemeinde Roitham finden sich mehrere Belastungspunkte, die bisher nördlichste Fundstelle ist der Nutzwasserbrunnen der Fa. Ruttnigg (0,21 µg/l Clopyralid).
Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen
Es wurde jede weitere Versickerung der kontaminierten Deponiesickerwässer bescheidmäßig untersagt und eine befristete Genehmigung zur Rückverrieselung der Deponiesickerwässer auf der Baurestmassendeponie erteilt, um das Speichervolumen kurzfristig zu erhöhen. Gleichzeitig wurde aufgetragen, eine geordnete Reinigung bzw. Entsorgung der gesammelten kontaminierten Deponiesickerwässer unverzüglich in die Wege zu leiten. (Foto: DI Wolfgang Spitzbart)