Das Mauthausen Komitee Vöcklabruck zeigt sich schwer enttäuscht über die jüngs-ten Vorgänge rund um die Unterbringung der Kriegsflüchtlinge in Thalheim. „Es ist noch nicht einmal zwei Wochen her, da hörten wir überall schöne Reden von Mut und Zivilcourage und der Bereitschaft, Menschen in Not zu helfen“, erinnert sich der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Vöcklabruck, Frederik Schmidsberger an die Gedenkfeiern anlässlich der 70jährigen Befreiung des KZ Mauthausen. Er ärgert sich darüber, dass das Innenministerium nicht bereit ist, den in Zelten untergebrachten Flüchtlingen in St. Georgen unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen. „Wenn sich ein schwarzer Bürgermeister und ein roter Landtagsabgeordneter anbieten, den Flüchtlingen eine Heizung für ihre Zelte zu organisieren und dies von Beamten im Innenministerium einfach abgelehnt wird, fragt man sich schon, in welchem Land man lebt“, so Schmidsberger. Die Frau Bundesministerin Mikl-Leitner muss sich schon fragen lassen, was in ihrem Ministerium los ist, wenn dort lieber das Frieren von Menschen billigend in Kauf genommen wird, als unbürokratische Hilfe von Dritten zuzulassen.
Das Mauthausen Komitee ist verärgert, dass die Politik nicht fähig ist, mit der Flücht-lingssituation vernünftig umzugehen. Schmidsberger hat selbst schon die Bekannt-schaft mit einigen syrischen Flüchtlingen im Bezirk gemacht. „Keiner von jenen, die ich kennengelernt habe, wären ohne den Krieg und die Zerstörung ihrer Häuser und Städte jemals auf die Idee gekommen, nach Europa auszuwandern“, erzählt Schmidsberger. Er berichtet, dass die meisten auch den Wunsch äußern, nach dem Krieg so bald wie möglich wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Es sei wichtig, so das Mauthausen Komitee, nie zu vergessen, dass auch uns Österreichern geholfen wurde, als wir die Unterstützung der Welt brauchten.
Foto: privat