Mascha Kosareva und Martin Kunze (Kuk Keramik) sahen die Idee in Paris und adaptierten sie in vereinfachter Form mit Hula Hoop-Reifen und Vintage-Stoffen für Gmunden. Walther Uglarik (BARIX Design) und Calla Bachmayr gingen an die Umsetzung. Dann eroberten die bunten Lampions über den Köpfen der Altstadt-Besucher in Windeseile die Umgebung. Die von keinem Gremium diskutierte und bewilligte Guerilla-Aktion erreichte das Gegenteil von dem, was Neuerungen, in Gmunden üblicherweise auslösen: Wohlwollen, Bewunderung und Nachahmung.
Benachbarte Geschäfte wollten auch welche, die Wirtschaftsstelle der Stadt bot ihre Unterstützung an, Kaufleute und Gönner schenkten schöne alte Stoffe her, so etwa die frühere Kultur-Stadträtin Christine Zemann ein prächtiges Tuch aus Indien.
Am Montag dieser Woche kam Bürgermeister Stefan Krapf, um selber den 35. Lampion aufzuziehen und dem Projekt Rosen zu streuen: “Eine wunderbare kreative Eigeninitiative” sei das, “besser und anregender kann die Innenstadtbelebung nicht gelingen, das verdient volle Unterstützung”, meinte er.
Abgesehen davon, dass jetzt bereits vom Rinnholzplatz bis zum Stadtplatz der Himmel voller Kunst-Lampions hängt und reinste Poesie verbreitet, bewegte einen beim hochoffiziellen Lampions-Aufhängen auch die freundschaftliche, gemeinschaftliche Atmosphäre. Spontan wurde Fischstrudel und Prosecco serviert, die Menschen holten Stühle heraus und saßen auf den Stufen der Kirchengasse zusammen. Spaziergänger und Gäste gesellten sich dazu. Fast meinte man sich in einem griechischen oder italienischen Gässchen.
Ganz einfache Initiativen mit Esprit, vor allem aber fröhliche, einladende Menschen reichen offenbar aus um eine Innenstadt zu verwandeln. (Fotos: Stadtgemeinde Gmunden/Aigner)