Die am Abend des 17.07.2015 über Salzburg einziehende Gewitterfront hatte zur Folge, dass die Ortsstelle Ebensee der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Oberösterreich um 22:16 Uhr ausrücken musste, um einer in Seenot geratenen Kayakfahrerin zu Hilfe zu eilen. Diese war von Ebensee bis nach Karbach durch Wind und Wellen abgetrieben worden und am Ende ihrer Kräfte, als sie die 3 Mann der Bootsbesatzung des Einsatzbootes Ebensee an Bord nehmen konnte.
Um 00:30 Uhr rückte dann noch die Wasserrettung Traunkirchen mit 3 Mann aus, um einem Segelboot welches im Bereich Spitzvilla durch den Wellengang ebenfalls nicht mehr anlegen konnte, zur Seite zu stehen. Die Besatzung wurde aufgenommen und das Boot im Schlepp wohlbehalten nach Ebensee gebracht.
So wurden in kürzester Zeit 3 Bootsbergungen und 3 Personenrettungen von den Einsatzmannschaften in der Nacht, bei widrigsten Bedingungen welche schon länger nicht mehr am Traunsee herrschten, geleistet. Der Samstag ließ aber mit Einsätzen nicht lange auf sich warten und so musste die Ortsstelle Hallstatt um 10:22 Uhr ausrücken um einem im See gelandeten Paragleiter zu retten.
Des weiteren kollabierte um 14:22 Uhr eine Person auf einem Boot nahe der Löwenstatue zwischen Ebensee und Traunkirchen – die Wasserrettung Traunkirchen übernahm nach Alarmierung die erste Hilfe Leistung zusammen mit einem zufällig anwesendem Arzt und begleitete die Person und das Boot nach Ebensee. Dort konnte diese dann dem Roten Kreuz zur weiteren Behandlung übergeben werden.
Die Wasserrettung weist daraufhin, auf Sonnenschutz und genug Flüssigkeitsaufnahme an den heissen Tagen auch auf dem kühlen See nicht zu vergessen! Langsam abkühlen bevor ins kühle Nass gesprungen wird, sollte ebenfalls ganz oben stehen.
Die Wasserrettung möchte des weiteren Segler, Boots- und Kayakfahrer darauf aufmerksam machen, dass den Zeichen eines Sturmes oder Gewitters immer — aber speziell in der Nacht — erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden soll, denn gerade bei Dunkelheit ist sich in Seenot zu befinden, ein lebensgefährliches Unterfangen – sowohl für Retter als auch zu Rettende! Auch kann ein plötzlich aufziehendes Unwetter nicht immer vorher gesagt werden – daher lieber früher das rettende Ufer ansteuern.
Fotos: ÖWR
Sturmwarnung wäre vielleicht hilfreich gewesen
Sturmwarnungen erfolgen an allen Seen nur bis Einbruch der Dunkelheit, im Moment also bis etwa 21 Uhr. Alles, was darüber hinaus geht, ist Sache der Eigenverantwortung. Wer nachts am See bleiben will, muss sich dementsprechend informieren — ist auch beim Segeln am Meer nicht anders.