Fast 400 Mal wurde der traditionelle Saisonabschluss des 1623 gegründeten privilegierten Schützenvereins schon gefeiert. Bevor die Scheibenbüchsen für den Winter geölt und weggesperrt werden wurde am 24.10.2015 am Fuße des Gosauer Kalvarienbergs wie jedes Jahr um die Ehre des Schützenkönigs gerittert.
Fast 40 Schützen fanden sich zum zweitägigen Fest ein. Und trotz einer morgendlichen Zwangspause am ersten Tag – der in Gosau seltene Nebel machte für 2 Stunden einen Schussbetrieb unmöglich – wurden hervorragende Leistungen erbracht.
Die Ehrenscheibe wurde heuer gestiftet von Anton Nutz, Franz Putz und Altbürgermeister Hans-Peter Schmaranzer. Letzterer ist leider nur wenige Tage vor der Veranstaltung im 71. Lebensjahr verstorben, in seinem Sinne wurde die bereits fertige Scheibe dennoch verwendet und bei der Siegerehrung eine Schweigeminute eingelegt wurde. Den Sieg auf der Ehrenscheibe holte sich am Ende Manuel Kressl.
Die Tiefschusswertung ging an Karl Posch, den Titel des Schützenkönigs holte sich Christian Schweighofer. Schweighofer durfte von der letztjährigen Schützenkönigin Maria Possegger Gratulationen und ein selbst gebasteltes Krönchen entgegennehmen, das er sehr zum Vergnügen der Schützenkollegen den Rest des Abends aufbehielt.
Einen Sonderpreis erhielt der 1937 geborene und in Ischl lebende Franz Stabauer. Der treue und immer lustige Schütze durfte dieses Jahr sein 60-jähriges Mitgliedsjubiläum feiern. Er ist immer noch für Spitzenleistungen zu haben, musste sich heuer in der Veteranenklasse aber dem noch 5 Jahre älteren Franz Vierthaler geschlagen geben.
Ein wunderschönes Schützenfest ging mit Gesang, Musik und dem einen oder anderen Pasch zu Ende, gefeiert wurde bis in die Morgenstunden. Oberschützenmeister Florian Schmaranzer zog nach dem Abschluss der Saison eine überaus positive Bilanz: „Mit insgesamt mittlerweile fast 70 Schützen ist der Verein deutlich im Aufwind. Es freut mich besonders, dass bei uns Alt und Jung so gut zusammenfinden und gemeinsam schöne Zeiten verbringen. Denn natürlich ist die Schussleistung wichtig, aber dass die Geselligkeit und der Vereinsgeist aber so florieren, ist besonders erfreulich. Die heurige Saison konnte Dank der großartigen Hilfe der Mitglieder , aber auch der Schreiber, Zieler und des Küchenpersonals sehr positiv abgeschlossen werden. Bei allen Helfern möchte ich mich herzlich bedanken und hoffe, dass uns nächstes Jahr alle wieder zur Seite stehen.“
Allzu große Traurigkeit wird bei den Schützen aber nicht entstehen, denn schon in 2 Wochen geht es in die Wintersaison, in der mit dem Zimmergewehr bis zum Frühling geschossen wird, bis nach der Schneeschmelze die Scheibenbüchsen wieder ausgewintert werden können.
Fotos: Karl Posch & Franz Schweighofer jun