Jahr für Jahr kommt es rund um Silvester durch den unsachgemäßen Gebrauch von pyrotechnischen Produkten zu zahlreichen Unfällen. Neben erheblicher Sachschäden werden dabei auch immer wieder Menschen schwer verletzt oder getötet. Experten des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) raten nur zugelassene Feuerwerkskörper und diese nur entsprechend den gesetzlichen Vorschriften, widmungs- bzw. bestimmungsgemäß unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen zu verwenden bzw. auf Feuerwerkskörper gänzlich zu verzichten.
Die Unfälle dieser und Todesfälle vergangener Jahre zeigen deutlich: pyrotechnische Produkte sind nicht ungefährlich: “Rund 600 Menschen verletzen sich jährlich beim Hantieren mit pyrotechnischen Produkten so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen”, erläutert Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders gefährdet. 65 Prozent (rund zwei Drittel) der Verletzten sind unter 25 Jahre alt — rund 20 Prozent unter 15 Jahre. “Gerade den jungen Burschen und Männern fehlt es oftmals am notwendigen Gefahrenbewusstsein und an essentiellem Wissen über den richtigen Umgang mit pyrotechnischen Produkten”, so Thann.
Feuerwerk ist Männersache — fehlendes Gefahrenbewusstsein ist Unfallursache Nr.1
Die Unfälle und Verletzungen durch Feuerwerkskörper werden hinsichtlich der Schwere der Folgen allzu oft stark unterschätzt. Viele Unfälle wären vermeidbar. “Rund 97 Prozent der Verletzten sind männlich. Die Verletzungen reichen von Verbrennungen und offenen Wunden an Händen und Fingern bis hin zu lebensbedrohlichen Folgen”, so Thann. Sorglosigkeit, Unachtsamkeit, fehlendes Gefahrenbewusstsein und die nicht bestimmungsgemäße oder missbräuchliche Verwendung von Pyrotechnikprodukten sind fast ausschließlich die Hauptgründe dafür, dass es rund um den Jahreswechsel regelmäßig zu Unfällen und Bränden kommt.
Unterschätzte Geschosse
Vor allem nicht zugelassene oder selbstgebastelte Erzeugnisse stellen eine große und unkalkulierbare Gefahr dar, auch wenn man sie vorsichtig verwenden möchte. So können nicht zugelassene Knallartikel aufgrund zweifelhafter Stoffmischungen oder gefährlicher Gehäusebestandteile auch bei der Einhaltung größerer Sicherheitsabstände noch lebensgefährlich werden. Sicherheit und verantwortungsvolle Rücksichtnahme gehen vor! Bei der Verwendung von Feuerwerkskörpern ist immer für ausreichende Standsicherheit bzw. geeignete Abschussvorrichtungen zu sorgen. Gebrauchsanleitung sollten gelesen, beachtet und der angegebene Mindestsicherheitsabstand, besser sogar noch einen etwas größere Abstand eingehalten werden. Die Manipulation an Feuerwerken ist seit 2014 auch ausdrücklich gesetzlich verboten.
Das sind die 5 schlimmsten Fehler im Umgang mit pyrotechnischen Produkten:
1)Kauf und Verwendung gefährlicher Produkte:
Die Gefahr die von nicht geprüften und nicht zugelassenen pyrotechnischen Produkten ausgeht ist nicht kalkulierbar. Die Verwendung kann für sich oder andere Personen lebensbedrohlich sein.
2)Zu geringe Sicherheitsabstände zu anderen Personen und Objekten:
Für jedes pyrotechnische Produkt gibt es einen (auf der Packung eigens angegebenen) erforderlichen Mindestsicherheitsabstand der unbedingt eingehalten werden muss.
3)Ungeeignete Abschussvorrichtungen:
Raketen niemals mit dem Stab in den Erdboden oder in einzeln stehenden Flaschen stecken! Raketen müssen leichtgängig ohne Widerstand aufsteigen können!
4)Zu nahe am Körper zünden:
Anzünden immer mit möglichst großem Körperabstand.
5)Noch einmal probieren:
Pyrotechnische Versager (“Blindgänger”) niemals ein zweites Mal anzünden, weiter verwenden oder gar hineinschauen, was denn da los ist! Fertig abgebrannte Batteriefeuerwerke grundsätzlich auch für mindestens 30 Minuten unverändert belassen.