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10 Jahre Palliativstation am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck

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Palliativstation Vöcklabruck (Foto: Gespag)

Pal­lia­tiv­sta­ti­on Vöck­la­bruck (Foto: Gespag)

Im Jahr 2006 wur­de am Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Vöck­la­bruck die ers­te und in der Regi­on bis dato ein­zi­ge Abtei­lung für die Betreu­ung unheil­bar kran­ker Men­schen eröff­net. Seit­her wer­den jähr­lich rund 360 Pati­en­t/-innen behan­delt. Am 29. Jän­ner ermög­licht die Pal­lia­tiv­sta­ti­on im Rah­men eines Tages der offe­nen Tür einen inter­es­san­ten Einblick.

Der Begriff „pal­lia­tiv“ stammt aus dem Latei­ni­schen und bedeu­tet jeman­den „mit einem Man­tel bede­cken“. Im über­tra­ge­nen Sinn ist damit eine umfas­sen­de medi­zi­ni­sche, pfle­ge­ri­sche, psy­cho­lo­gi­sche und seel­sor­ge­ri­sche Betreu­ung unheil­bar kran­ker Men­schen gemeint. Der Sinn der „Pal­lia­ti­ve Care“, so der Über­be­griff, ist nicht die Lebens­ver­län­ge­rung mit allen Mit­teln, son­dern die Erhal­tung einer mög­lichst guten Lebens­qua­li­tät und Autonomie.

Wenn in einem fort­ge­schrit­te­nen Krank­heits­sta­di­um die zur Ver­fü­gung ste­hen­den The­ra­pien kei­ne wirk­sa­me Hei­lung mehr brin­gen, ste­hen ande­re Maß­nah­men im Vor­der­grund. „Vie­le Men­schen haben am Lebens­en­de Angst vor gro­ßen Schmer­zen oder fürch­ten sich davor ersti­cken zu müs­sen. Wir ver­su­chen dann mit Schmerz­mit­teln und Medi­ka­men­ten gegen unan­ge­neh­me Sym­pto­me, wie Übel­keit oder Atem­not, eine mög­lichst beschwer­de­feie letz­te Lebens­zeit zu gewähr­leis­ten“, erklärt MR OA Dr. Franz Rei­ner, Lei­ter der Pal­lia­tiv­sta­ti­on. Die Betreu­ung erfolgt dabei immer in enger Zusam­men­ar­beit mit den ver­schie­de­nen Fach­ab­tei­lun­gen des Krankenhauses.

Schwer­kran­ke und Ster­ben­de brau­chen aber auch Zuwen­dung und Gebor­gen­heit. Neben der medi­zi­ni­schen Betreu­ung wird des­halb auch der Spi­ri­tua­li­tät und den situa­ti­ons­be­ding­ten Emo­tio­nen, auch unter Ein­be­zie­hung der Ange­hö­ri­gen, gro­ßer Raum gege­ben. Für die Bewäl­ti­gung von Ängs­ten ste­hen im inter­dis­zi­pli­nä­ren Team Psy­cho­lo­g/-innen und Seel­sor­ger/-innen zur Ver­fü­gung. Oft ist es für die Men­schen in sol­chen Situa­tio­nen wich­tig ein­fach nur zu reden und dabei zu spü­ren, dass sich ihnen jemand in einer ehr­li­chen und offe­nen Wei­se zuwendet.

Die Pal­lia­tiv­sta­ti­on ist aber kei­ne Ster­be­sta­ti­on. Die­ses immer wie­der kur­sie­ren­de Vor­ur­teil möch­te Franz Rei­ner zurecht­rü­cken. „Natür­lich betreu­en wir vie­le Men­schen, die kurz vor ihrem Tod ste­hen. Die meis­ten Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten kön­nen aber nach eini­ger Zeit wie­der in die häus­li­che Pfle­ge ent­las­sen wer­den.  Das Ziel der Pal­lia­ti­ve Care ist dabei die Erhal­tung einer größt­mög­li­chen Selb­stän­dig­keit und Mobi­li­tät“, so der Medi­zi­ner. Beson­ders geför­dert wird die Erhal­tung die­ser Auto­no­mie auch durch die fun­dier­te und auf jede/n Pati­en­t/-in indi­vi­du­ell abge­stimm­te Betreu­ung durch die Pflege.

Eine wesent­li­che Stüt­ze ist in die­sem Zusam­men­hang die enge Zusam­men­ar­beit der Sta­ti­on mit den Haus­ärz­t/-innen, dem mobi­len Pal­lia­tiv­team und den Hos­piz­ver­ei­nen, die eine Ver­sor­gung  zu Hau­se anbie­ten. Durch die­ses abge­stuf­te Sys­tem wird eine adäqua­te Betreu­ung der Betrof­fe­nen, unter Berück­sich­ti­gung der unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se, gewährleistet.

Am Tag der offe­nen Tür kön­nen sich alle Inter­es­sier­ten über die wert­vol­le und anspruchs­vol­le Arbeit der Exper­t/-innen infor­mie­ren. Füh­run­gen durch die Sta­ti­on, eine Rei­he inter­es­san­ter Vor­trä­ge und die Mög­lich­keit zum gemein­sa­men Aus­tausch sol­len der Öffent­lich­keit ein umfas­sen­des Bild der pal­lia­ti­ven Betreu­ung im Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Vöck­la­bruck vermitteln.

WAS: Tag der offe­nen Tür in der Pal­lia­tiv­sta­ti­on am Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Vöck­la­bruck
WANN: 29. Jän­ner 2016, 9.00 bis 16.30 Uhr
WO: Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Vöck­la­bruck

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Ein Kommentar

  1. Martina Reingruber am

    Herz­li­chen Glück­wunsch! Ihr leis­tet wirk­lich ganz tol­le Arbeit!