Mit einer Polizeikontrolle am Bahnhof in Vöcklabruck begannen die Ermittlungen zu einer vorwiegend in Salzburg tätigen Drogenhändlerorganisation. Gemeinsam mit dem Kriminaldienst Vöcklabruck, der Linzer Polizei und der Einsatzgruppe Schwerpunktkriminalität (EGS) konnte die Suchtgiftgruppe des Landeskriminalamts Oberösterreich 13 Beschuldigte ausforschen und festnehmen. Der Verkauf von 30 Kilogramm Marihuana, 25 Kilogramm Haschisch und 700 Gramm Kokain, mit einem Verkaufswert von 500.000 Euro, konnte der Gruppierung zugeordnet werden.
Am 25. Mai 2016 war im Bahnhofsbereich ein Zug aus den Gleisen gesprungen. Die Reisenden mussten daher den Zug verlassen und am Bahnhof warten. In der Folge wurde die Polizei zum Bahnhof gerufen, da dort drei wartende Reisende in Streit geraten waren. Bei der Kontrolle fiel den Polizisten das Reisegepäck der beiden marokkanischen Asylwerber und der rumänischen Frau auf. Einer der Marokkaner und die Rumänin gaben an, dass in ihrem Reisegepäck Drogen versteckt seien. Darin fanden die Beamten 357 Gramm Marihuana und 103 Gramm Haschisch. Die Verdächtigen wurden festgenommen und die Ermittler des Landeskriminalamts hinzugezogen.
“Aussteiger” in Hinterhalt gelockt
Die Ermittlungen ergaben, dass einer der Festgenommenen, ein 29-jähriger Marokkaner, als Mitglied einer Drogenorganisation in Salzburg tätig war. Er habe aus der Organisation aussteigen wollen. Sieben mutmaßliche Mitglieder der Organisation lockten den 29-Jährigen am 24. Mai in Linz in einen Hinterhalt. Unter Verwendung einer Pistole schlugen sie den 29-Jährigen auf offener Straße zusammen und wollten ihm angeblich veruntreutes Suchtgift und Bargeld wegnehmen. Mehrere Anwohner wurden auf das Geschehen aufmerksam und riefen die Polizei. Dadurch flüchteten die Täter mit zwei Autos noch vor Eintreffen der Polizei.
Zwischenstopp am Vöcklabrucker Bahnhof
Nach dem Raub fuhr der 29-Jährige zu seiner Freundin nach Wien, wo ihn Mitglieder der Organisation am 25. Mai aufspürten. Sie zwangen ihn mit dem Zug nach Salzburg zu fahren, wobei es zu dem Zwischenstopp am Vöcklabrucker Bahnhof kam.
Drogen-Bunkerwohnungen in Salzburg
Bei den Ermittlungen zu der Drogenorganisation konnten ein 47-Jähriger und ein 36-Jähriger aus dem Kosovo als Hauptbeschuldigte ausgeforscht werden. Diese sollen sich um die Beschaffung des Suchtmittels und um die weitere Logistik des Verteilerringes gekümmert haben. Die Suchtmittel wurden von Mitgliedern der Organisation mit dem Auto von Deutschland, den Niederlanden, Tschechien und Albanien nach Salzburg geschmuggelt. In Salzburg wurde es in sogenannte Bunkerwohnungen gebracht, wo es gestreckt, gelagert und anschließend an Dealer im Stadtgebiet Salzburg (vorwiegend im Bahnhofsbereich) verteilt wurde. Die Erlöse von mehreren tausend Euro täglich, wurden täglich abgeholt und an die mutmaßlichen Köpfe der Organisation überbracht.
13 Beschuldigte festgenommen
Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen wurden 162 Stück Ecstasy-Tabletten, mehrere Handys, eine geladene Pistole und zwei bei den Taten verwendete Autos (Porsche Cayenne, BMW 5) sichergestellt. 13 Beschuldigte syrischer, marokkanischer, albanischer und tschetschenischer Herkunft wurden festgenommen. Sie befinden sich derzeit in den Justizanstalten Linz, Wels und Garsten in Untersuchungshaft.
Bei den beiden Hauptbeschuldigten , den 47-Jährigen und den 36-Jährigen aus dem Kosovo handelt es sich , beides um registrierte Vertrauenspersonen in Ministerium , der Salzburger Polizeidirektion.