Ausbildung statt Abschiebung

Das Erfolgsprojekt „Lehre für Asylwerbende in Mangelberufen“ ist in Gefahr. Aktuell nehmen die negativen Asylentscheidungen auch für Menschen in Lehre zu. Es ist zu ersten Abschiebungen gekommen, direkt vom Lehrplatz. Anlass für die GRÜNEN, das zum Thema im Gemeinderat zu machen. Auf Antrag von Integrationsreferentin Petra Wimmer beschloss der Gemeinderat mehrheitlich (mit den Stimmen von Grünen, SP und 9 VP-Mandataren) eine Resolution an die Bundesregierung, die Ausbildungssicherheit für Lehrlinge und Unternehmen sicherzustellen. Gefordert wird eine Regelung wie in Deutschland, die Abschiebungen von Lehrlingen ausschließt und damit die Fachkräftezukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich sichert.
„Eine der größten Chancen für die Integration ist die Eingliederung von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt. Eine Chance für die Betroffenen selbst, aber auch für die Unternehmen und unsere Gesellschaft“, führt Petra Wimmer aus. Die Lehre in Mangelberufen ist eine der wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Asylwerbende. Denn gerade im Bereich der Mangelberufe suchen Betriebe händeringend nach Arbeitskräften. Die Lehre für Asylwerbende ist hier eine riesige Chance, die uns nicht genommen werden darf. In Deutschland wurde bereits 2015 eine klare Lösung dieses Problems von Negativbescheiden für Asylwerbende in Lehre bzw. Ausbildung verwirklicht. Mit dem „3+2‑Modell“ wird in Deutschland garantiert, dass es während der zumeist 3‑jährigen Ausbildungszeit und der ersten beiden Arbeitsjahre aufgrund einer Duldung zu keiner Abschiebung kommt. 7.000 junge Asylwerbende konnten so in den Jahren 2016 und 2017 in Deutschland ihre Lehrausbildung in Sicherheit vor einer Abschiebung — für sich selbst und das ausbildende Unternehmen — absolvieren
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