Ebensee wehrt sich gegen die Einstellung des erfolgreichen Sozialprojekts „BIS – Mobil“
Mit der Nachricht, dass das Sozialprojekt BIS – Mobil mit Ende April vor dem Aus steht, wurde am südlichen Traunsee und auch weit darüber hinaus eine Welle der Bestürzung ausgelöst. Die mit der Schließung verbundenen Kündigungen von 12 engagierten, kurz vor der Pensionierung stehenden Arbeitskräften und die bevorstehende Einstellung des Fahrbetriebs animierten regionale VerantwortungsträgerInnen und die Bevölkerung einen Beitrag zum Erhalt des BIS – Mobil zu leisten. Die Abgeordneten Elisabeth Feichtinger und Ex-Sozialminister Alois Stöger übergaben in der Nationalratssitzung 2.639 Unterstützungserklärungen für dieses Projekt an die Sozialministerin.
Diese hat bedingt durch die massiven Budgetkürzungen beim AMS und den überraschenden Stopp der Aktion 20.000 durch die Bundesregierung die Schließung des gesamten Projekts zu verantworten. „Damit verlieren 12 ältere Menschen, die gerade erst einen gesellschaftlich anerkannten und wertvollen Arbeitsplatz gefunden haben schlagartig ihren Job. Menschen die zuvor jahrelang vergeblich Bewerbungsschreiben verschickten und gerade erst wieder neues Selbstbewusstsein getankt hatten“, kritisiert Nationalratsabgeordnete Elisabeth Feichtinger.
„BIS – Mobil“ ist aber nicht nur ein vorbildliches Projekt der Arbeitsmarktintegration, sondern vor allem auch eine soziale Dienstleistung auf die zahlreiche BewohnerInnen in Ebensee, Traunkirchen und Altmünster angewiesen sind: „Für viele Menschen in der Region sind längere Fußmärsche oder Radfahrten unmöglich und die wenigen Taxis einfach zu teuer. „BIS – Mobil“ unterstützt die BewohnerInnen bei ihren notwendigen Fahrten zum Arzt, zur Therapie oder zum Einkaufen. Nachdem viele Buslinien eingespart wurden, bringt dieses Verkehrsprojekt den Leuten wieder Mobilität und damit ihre Freiheit zurück“, erklärt SP-Verkehrssprecher Alois Stöger sein Engagement.
Dafür wurde „BIS – Mobil“ im letzten Herbst mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet. Auch von der Bevölkerung wurde das Service binnen kürzester Zeit ausgezeichnet angenommen, was 10.500 gebuchte Fahrten innerhalb eines Jahres beweisen. Kein Wunder, dass die von der Oberösterreichischen SP-Landtagsabgeordneten Sabine Promberger für den Erhalt von „BIS – Mobil“ initiierte Petition schon vor Ablauf der Zeichnungsfrist eine Rekordbeteiligung erreichte. Mit 2.639 Unterschriften, vorwiegend aus Ebensee, protestierten fast 30% der Wahlberechtigten der Gemeinde gegen die geplante Einstellung.
Die starke Bürgerbeteiligung, die erfreuliche Medienresonanz und auch diverse Verhandlungen haben aktuell bedauerlicherweise noch zu keinem neuen Erkenntnisstand über den Erhalt von BIS – Mobil geführt. Somit nähert sich der 30. April sehr schnell und momentan zeichnen sich noch keine Ergebnisse ab. Oberstes Ziel muss es noch immer sein BIS – Mobil zu retten, Arbeitsplätze zu erhalten und langfristig Transportangebote für die BewohnerInnen am Traunsee sicherzustellen.
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