Anat Fort — piano
Gary Wang — double bass
Roland Schneider – drums
Für die israelische Pianistin Anat Fort ist Improvisation eine Lebenseinstellung: ob sie spielt, unterrichtet, oder komponiert, ihr Werk ist vom Moment inspiriert. Ihr Trio ist ihr hauptsächliches künstlerisches Ausdrucksmittel, hat eine große Bedeutung in der New Yorker Jazzszene, und tritt auf der ganzen Welt auf, von Kanada bis China, Europa und Israel. Seit 15 Jahren besteht die Formation mit dem US-amerikanischen Bassisten Gary Wang und dem deutschen Schlagzeuger Roland Schneider. Das Verständnis zwischen den drei Musikern ist so phänomenal, dass Anat Fort das Trio auch nicht auflöste, als sie 2011 von New York in ihre Heimat zurückging. “Die Stücke kommen leichtfüßig und scheinbar spielerisch daher, haben den Endpunkt jeder Phrase stets im Blick und brechen nie in Läufe aus, die letztlich nur die instrumentelle Virtuosität der Pianistin unterstreichen sollen”, meinte Tom Fuchs zum Debutalbum „And If“ 2010. Für ihr neues Album „Birdwatching“ 2016 hat Anat Fort den Klarinettisten Gianluigi Trovesi eingeladen. Die Songs sind inspiriert von den Bewegungen der Vögel, von „Beobachten, Hören, Warten“, und haben auch zu tun mit der Beobachtung “dieses inneren Vogels, der Seele”.
In manchen Momenten blitzten Melodien und Rhythmen aus Anat Forts Heimatland kurz auf, hörbar durch ihre Art und Weise, Melodien zu formulieren, wie man sie auch vom israelischen Folksong kennt. Neben balladesken Jazznummern steht europäisch geprägte Kammermusik im Vordergrund. Ein sensibler Sinn für Dynamik prägt den kollektiven Gedankenaustausch, die Musik ist sowohl kraftvoll und dominant als auch filigran und schlicht, das Anat FortTrio demonstriert sein langjähriges Eingespieltsein.
Foto: Yossi Zwecke