Für die Jugendgruppe der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) Ortsstelle (OS) Bad Goisern verlief das vergangene Wochenende äußerst actionreich. 24 Stunden lang wurde geschult, geübt und ausprobiert. Vorhandenes Wissen angewandt und neues erlernt. Sämtliche Fachbereiche wie zum Beispiel Nautik, Tauchen und Wildwasser wurden bei dieser umfangreichen Übung abgedeckt und von einigen TeilnehmerInnen für sich entdeckt.
Sieben Jugendliche der Spezialjugendgruppe „Junge Wilde“ der ÖWR Bad Goisern trafen sich am Samstag, 18.08.2018 um 13.00 im Sicherheitszentrum Bad Goisern, um sehr abwechslungs- und lehrreiche 24 Stunden miteinander zu verbringen. Zu Beginn widmete man sich der Disziplin Funk. Nach einer theoretischen Einführung wurde das eben gelernte mit mehreren Funkgeräten in die Praxis umgesetzt.
Als Nächstes stand Nautik auf dem Programm. Knotenkunde, seemännische Begriffe, Flottmachen des Bootes, diverse Manöver wie An- und Ablegen und Mann über Board wurden ihnen nicht nur gezeigt, sondern es hieß selbst anpacken.
Kurz vor dem Abendessen im Strandbad Untersee, mussten zwei Kinder aus Seenot gerettet und ihr gekentertes Schlauchboot geborgen werden. Mittels Rettungsbrett und Gurtretter wurden die Verunfallten rasch gerettet, bevor man sich auch noch um das Boot und Paddel kümmerte. Um zu zeigen, wie schwierig es ist im Finstern etwas unter Wasser zu finden, wurden Knicklichter in einer Tiefe von 1–2 Metern versenkt, welche von den Jugendlichen zu suchen waren. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, da man sogar die doch recht hell leuchtenden Knicklichter unter Wasser kaum sehen konnte. Nachdem das Gebiet ein zweites Mal abgeschnorchelt worden war, konnten beinahe alle versenkten Gegenstände geborgen werden.
Bereits um 08.00 ging es am nächsten Morgen mit einem weiteren Sucheinsatz weiter. Im Strandbad sei ein Boot gekentert und hat dabei wertvolle Gold(bären)barren verloren. Mittels Suchkette konnten die verlorengegangenen Schätze rasch geborgen werden, auch wenn die Suche nicht ganz einfach war, da ein Schatz etwas in tieferes Gewässer abgerutscht war.
Unmittelbar danach begab man sich in die wunderbare Traun, wo manche das erste Mal mit Wildwasservollschutz in einer Strömung schwammen. Nachdem alle sich mit dem neuen Element vertraut gemacht hatten, kam schon die nächste Einsatzmeldung. Ein Kajaker war weiter flussabwärts gekentert. Er konnte sich und sein Paddel retten, doch sein Boot war verschwunden. Die Gruppe organisierte sich und begann beide Uferseiten abzusuchen. Das unter Wasser verkeilte Kajak wurde nach einigen hundert Metern gefunden und konnte rasch geborgen werden.
Um die Wartezeit aufs abschließende Mittagessen zu verkürzen, wurde die Erste Hilfe anhand von Fallbeispielen wiederholt. Ein Kind war von einem Baum gefallen und hatte sich hierbei den Unterarm gebrochen, eine Betreuerin reagierte allergisch auf einen Wespenstich und verlor das Bewusstsein und „Rescue Anne“ (Reanimationspuppe) erlitt einen Herzinfarkt und musste reanimiert und defibrilliert werden. Allen drei Personen in Not wurde hervorragend geholfen.
Das Resümee der ersten 24 Stunden Jugendübung der OS Bad Goisern fiel erstklassig aus. Alle Jugendlichen wollten gleich wissen, wann die nächste stattfinden würde. Alle Szenarien wurden hervorragend abgearbeitet, alle TeilnehmerInnen hatten Spaß und haben viel gelernt, alle Betreuer sind zufrieden. So sieht eine gelungene Übung aus.
Fotos: privat