Vergleich 2014 – 2019
Den Gemeinden kommt beim Klimaschutz eine wesentliche Rolle zu. Mit der Erstellung des Energie- und Klimaschutzaktionsplans im Jahr 2014 krempelte man in der Stadtgemeinde Vöcklabruck die Ärmel hoch und machte sich ans Energiesparen. Schließlich kann eine Gemeinde von ihren Bürgerinnen und Bürgern klimabewusstes Handeln nur verlangen, wenn sie selber mit gutem Beispiel vorangeht. Fünf Jahre später ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen.
Fernwärme
10 % Einsparung hat man sich bei der Fernwärme vorgenommen. Durch Dämmung der Gebäudehüllen und bestmögliche Optimierung der Heizungsanlagen wurde eine Einsparung von 6,22 % erzielt. Aufgrund alter Bausubstanzen (VS, NMS, Pestalozzischule, Polytechnischer Lehrgang) konnte das gesetzte Ziel also nicht erreicht werden. Dies wird sich mit der Eröffnung des künftigen Schulcampus gravierend ändern.
Was möglich ist, zeigt der Neubau des Seniorenheims: Der Fernwärmeverbrauch konnte um rund 45 % verringert werden!
Strom
Der Strombedarf der städtischen Einrichtungen wird zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt (derzeit Öko Strom).
Die Einsparung von 0,32 % ist vorrangig auf die Umstellung der Straßenbeleuchtung, neue Maschinen, die Umstellung der Innenbeleuchtung auf LED, neue Parkscheinautomaten, die Errichtung von PV-Anlagen, Optimierung der Lüftungsanlagen und der Heizungspumpen zurückzuführen.
Das Ziel 7,5 % Einsparung konnte aufgrund der Erweiterung der Straßenbeleuchtung, neuer Gebäude und Zählpunkte, ferner durch Elektrofahrzeuge und E‑Tankstellen nicht erreicht werden.
Der Betrieb der öffentlichen E‑Tankstellen (Stadtplatz, Rathaus) wurde ab Mitte 2019 an die Energie AG übertragen.
Beispiel Straßenbeleuchtung: In den vergangenen 5 Jahren wurden in den Umbau der Straßenbeleuchtung € 264.000,- (Material) investiert. Die Umbauarbeiten wurden in Eigenregie vom Städtischen Bauhof durchgeführt (Kosten im Jahr ca. € 36.000). Somit betragen die Gesamtkosten seit dem Jahr 2014 € 444.000.
Neben der Senkung des Stromverbrauchs tragen die neuen Leuchten durch den gebündelten Lichtstrahl auch zur Reduzierung der Lichtverschmutzung bei.
Photovoltaik-Anlagen
9 PV-Anlagen auf Schulen, Kindergärten, Bauhof und Rathaus mit insgesamt 290,3 m² Kollektorfläche sorgen in diesen Gebäuden für umweltfreundlichen Strom von der Sonne. Im Jahr 2019 wurden 75.752 kWh produziert – damit könnten 20 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.
Solaranlage
Im Bereich des Seniorenheimes wurde eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung, errichtet. Bei den übrigen Gebäuden wie Schulen macht eine Warmwasseraufbereitung keinen Sinn (zu lange Wege der Entnahme).
Treibstoff
Durch die ständige Adaptierung des Fuhrparks und die Anschaffung von 2 Erdgas- und 2 Elektrofahrzeugen konnte der Treibstoffverbrauch deutlich gesenkt werden, und zwar um 24,01 %. Rund 20.000 Liter Treibstoff wurden gegenüber dem Jahr 2015 eingespart — dies entspricht 50 Tonnen CO2.
Viel verspricht man sich von einem Spritspartraining, an dem Mitarbeiter des städtischen Bauhofs heuer erstmals teilnahmen. Angepeilt werden 7,5 % Einsparung beim Sprit.
Geplante Projekte:
• Errichtung weiterer PV-Anlagen (Schulcampus, Hallenbad, Delta Sportpark)
• Mitarbeiterschulung zum Thema defensives Fahren von Fahrzeugen (2020) Einsparungspotenzial von 5 – 15 %
• Weitere Umstellung der Straßenbeleuchtung
• Thermische Sanierung des Pestalozzi-Kindergartens
• Fenstertausch im OKH
• Dämmung der obersten Geschoßdecke in VS
Foto: privat