“Wo Trauer und Hoffnung spürbar werden”
Nach 20monatiger intensiver und umfassender Planung startete die Gemeinde Kirchham am 1. September mit dem Bau des neuen Verabschiedungsgebäudes samt Urnenfriedhof. Da die bestehende Aufbahrungshalle weder optisch noch funktionell den zeitgemäßen Anforderungen entspricht, wird diese geschliffen. Zusätzlich wird der bestehende Gräberfriedhof um einen parkartigen Urnenhain erweitert.
Anspruchsvolle Architektur
„Aufgrund der exponierten Lage am Ortseingang war uns nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Architektur besonders wichtig“, betont Bürgermeister Hans Kronberger, der sich so wie alle Verantwortungsträger der Gemeinde von der Planung durch Architekt Mag. Georg Hochleitner begeistert zeigt. “Kirchham bekommt damit ein würdiges Haus, in dem Trauer aber zugleich auch Hoffnung spürbar werden”, so der Bürgermeister. Die Verbindung von der schlichten, bewusst erdig gehaltenen Aufbahrungshalle (“Schrein”) und dem hellen, „himmelwärts“ gerichteten Verabschiedungsraum soll den Übergang vom Tod zum ewigen Leben symbolisieren, so Architekt Hochleitner. Entsprechend wurden auch die Baumaterialien ausgewählt: Die Funktionsgebäude samt Aufbahrung werden in dunklem Beton, die Aussegnungshalle als hellgedeckte Flügelkonstruktion mit großen Glasflächen in Holzbauweise errichtet.
Räumlichkeiten für alle Religionen und Konfessionslose
Der Vorplatz wird in gebürstetem Beton ausgeführt, als Bepflanzung sind Ginko- und Ahornbäume vorgesehen. „Es war uns ein Anliegen, die gesamte Anlage so zu konzipieren, dass sehr wohl traditionelle Begräbnisse wie auch Trauerfeiern im kleinen Kreis abgehalten werden können“, betont Bürgermeister Hans Kronberger und ergänzt, „dass die Räumlichkeiten allen Religionsgemeinschaften wie Konfessionslosen gleichermaßen zur Verfügung stehen.“
100 Prozent regionale Wertschöpfung
Der neue Urnenhain wird an der Ostseite des Ortsfriedhofes errichtet und ist sowohl direkt von der Aussegnungshalle als auch vom Inneren des Gräberfriedhofes erreichbar. Die bestehende Friedhofsmauer wird erweitert und schließt die parkähnliche Anlage mit Bäumen und Sitzbänken ein. In der ersten Ausbaustufe stehen 42 Urnengräber (jeweils einen Quadratmeter groß) zur Verfügung.Das Gesamtprojekt wurde mit einem Kostenrahmen von 950.000 Euro vom Land OÖ genehmigt, wobei die Gemeinde Kirchham knapp 50 Prozent zu finanzieren hat.
“Mit diesem Projekt, dass zu 100 Prozent von Firmen aus dem Bezirk Gmunden realisiert wird, sorgen wir auch für einen wirtschaftlichen Impuls in der Region”, weist Bürgermeister Hans Kronberger auf die Bedeutung von kommunalen Investitionen gerade jetzt in der Wirtschaftskrise hin. Die Fertigstellung ist für April und die feierliche Eröffnung für Ende Mai 2021 geplant.
Foto: Gemeinde Kirchham/S. Hochleitner